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Neues Weltraumteleskop Ariel untersucht Atmosphäre von Exoplaneten

Die Europäische Weltraumorganisation Esa hat am Donnerstag grünes Licht für den Bau des Weltraumteleskops Ariel gegeben. Mit dem Instrument sollen ab 2029 die Atmosphären von Exoplaneten detailliert untersucht werden.

Agentur
sda
13.11.20 - 13:10 Uhr
Wirtschaft
Das Weltraumteleskop Ariel soll ab 2029 Informationen über Exoplaneten sammeln. (ESA)
Das Weltraumteleskop Ariel soll ab 2029 Informationen über Exoplaneten sammeln. (ESA)
© ESA/ARIEL Konsortium

Ariel (Atmospheric remote-sensing infrared exoplanet large-survey mission) wird gleichzeitig die Atmosphären von 1000 Planeten im sichtbaren und infraroten Wellenlängenbereich vermessen. Zentrale Fragestellungen dabei sind, woraus diese Exoplaneten bestehen, wie sie entstanden sind und wie sie und ihre Atmosphären sich entwickeln.

Es sei dies die erste Mission, die sich der Messung der chemischen Zusammensetzung und der thermischen Struktur von Exoplaneten widmet und diese mit der Umgebung ihres jeweiligen Sterns in Verbindung bringt, meldet die Esa. Das soll die Wissenslücke darüber schliessen, wie die Chemie eines Planeten mit der Umgebung, in der er entstanden ist, verbunden ist und wie ein Stern die physikalische und chemische Entwicklung eines Planeten beeinflusst.

An Bord von Ariel befindet sich ein Ein-Meter-Teleskop mit einem Spektrometer und einem Photometer. «Diese Geräte werden sichtbares und insbesondere infrarotes Licht mit nie zuvor erreichter Präzision analysieren und so die minimalen Veränderungen des Sternenlichtes beim Vorüberziehen von Exoplaneten vor der Sternscheibe detektieren. Das wird uns Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung und sogar auf Wolken in den Planetenatmosphären liefern können», erklärte Franz Kerschbaum vom Institut für Astrophysik der Universität Wien.

Manuel Güdel vom Institut für Astrophysik, als leitender Wissenschaftler an der Mission beteiligt, ist sich sicher, dass das Teleskop «neue Arten von Planeten finden wird - mit Atmosphären, die wir in unserem Sonnensystem nicht antreffen».

Am Projekt mitbeteiligt sind auch Schweizer Wissenschaftlerinnen wie die Astronomin Ravit Helled vom Institut für Astrophysik und Kosmologie der Universität Zürich.

*Pressemitteilung https://www.cosmos.esa.int/web/ariel

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