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Mit einem Mausklick gegen die Folgen der Coronakrise

Mit dem neuen Reservierungssystem «mangiar» will Gastro Graubünden den Gastrobereich im kommenden Winter stärken. Im Zuge des Projekts sollen Einbussen wegen wegfallenden Sitzplätzen ausgeglichen werden.

Südostschweiz
22.10.20 - 14:15 Uhr
Wirtschaft
Gastro Graubünden reagiert mit dem Projekt «mangiar» auf Corona und möchte diesen Winter bei einem Drittel der Bündner Gastrobetriebe die digitale Tischreservation einführen.
Gastro Graubünden reagiert mit dem Projekt «mangiar» auf Corona und möchte diesen Winter bei einem Drittel der Bündner Gastrobetriebe die digitale Tischreservation einführen.
PRESSEBILD

Der Branchenverband Gastro Graubünden lanciert ein neues Projekt für die kommende Wintersaison. Dieses soll Einbussen ausgleichen, die Restaurants durch die fehlenden Sitzplätze aufgrund der Abstandsregel von 1,5 Metern verzeichnen. Wie es in einer Mitteilung heisst, sieht das Projekt «mangiar» die Einführung von digitalen Tischreservationen in Gastrobetrieben vor. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 774’000 Franken. Davon übernimmt der Kanton Graubünden rund 300'000 Franken.

Weniger Sitzplätze ...

Aufgrund der Coronakrise wurden in den vergangenen Monaten verschiedene Schutz- und Sicherheitsmassnahmen beschlossen. In Restaurants beispielsweise gilt schon seit den Sommermonaten die Distanzregel von 1,5 Metern. Anders als in den Sommermonaten können die Bündner Gastronomen nun bald nicht mehr auf die Aussenwirtschaft ausweichen. Der Platz wird enger.

Der Branchenverband will deshalb bei einem Drittel der Bündner Gastrobetriebe die digitale Tischreservation einführen. Marc Tischhauser, Geschäftsführer von Gastro Graubünden, erklärt im Interview mit Radio Südostschweiz: «Aufgrund der Mindestabstände verlieren wir im Winter in Restaurants bis zu einem Drittel der Sitzplätze. Mit ‹mangiar› wollen wir genau dort ansetzen.»

Die Gäste könnten online über die Webseite des Restaurants oder der Destination den Tisch zur gewünschten Zeit reservieren. Dabei müssen die Anzahl der Personen sowie persönliche Kontaktangaben eingetragen werden. «Die Personen geben aber selbst an, inwiefern die Daten weiter genutzt werden dürfen. Die Datenhoheit liegt bei den Gastronomen, sofern es der Gast erlaubt.» Nach wie vor könnten Reservationen aber auch per Telefon oder Mail getätigt werden.

... dafür mehr Reservationen

Einen grossen Vorteil sieht der Geschäftsführer von Gastro Graubünden vor allem in der Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Gäste. Und was nützt das Projekt den Gastronomen selbst? «Durch die Tischreservationen ist es einfach, mehrere Schichten zu planen und den Tisch so mehrmals zu verkaufen. Das gleicht die fehlende Sitz-Kapazität aus.» Von den Vorteilen des neuen Reservierungssystems ist auch Franz Sepp Caluori, Präsident von Gastro Graubünden, überzeugt. «Jetzt befinden wir uns in der Zwischensaison und haben Zeit, alles aufzugleisen. Ich bin überzeugt, Mitte Dezember wird die zweite Welle durch sein und wir sind dann bereit für die vielen Gäste.»

Zwei Systeme für 1000 Betriebe

Mitmachen könne bei dem Projekt grundsätzlich jeder Betrieb. Tischhauser erklärt: «Es ist für Restaurants geeignet, aber auch für Bars oder andere Betriebe.» Die Kosten für das System beliefen sich für die Gastrobetriebe momentan auf durchschnittlich 40 bis 100 Franken monatlich. «Ich selbst sehe grosses Potenzial in Bergbetrieben. Die können zu Spitzenzeiten ihre Kapazitäten durch ‹mangiar› gut managen», so Tischhauser. Das Ziel von Gastro Graubünden ist es aber, bei den rund 1000 Bündner Gastrobetrieben den Anteil der digitalen Tischreservation von 10 Prozent auf einen Drittel zu erhöhen.

Damit auf die Bedürfnisse der einzelnen Betriebe eingegangen werden könne, habe man mit zwei verschiedenen Anbietern eine Kooperation gestartet: Zum einen mit Aleno, bei dem die Kunden- und Gästeseite digital ist. Zum anderen mit Lunchgate, das den Gastronomen auch eine Reservationsbestätigung per Telefon ermöglicht. (paa)

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