Bündner Obstproduzent in der Kritik
Die Gewerkschaft Unia Ostschweiz-Graubünden hat schwere Anschuldigungen gegen den Landquarter Obstproduzenten Beiner + Berther AG erhoben. Die Unia prangert Missstände bei den Arbeitsbedingungen der Erntehelfer an und schreibt in einer Mitteilung an die Medien von «skandalösen Zuständen» in der Unternehmung.
Die Gewerkschaft Unia Ostschweiz-Graubünden hat schwere Anschuldigungen gegen den Landquarter Obstproduzenten Beiner + Berther AG erhoben. Die Unia prangert Missstände bei den Arbeitsbedingungen der Erntehelfer an und schreibt in einer Mitteilung an die Medien von «skandalösen Zuständen» in der Unternehmung.
Mit einer Protestaktion in Landquart hat die Gewerkschaft Unia am Samstag zu besseren Kontrollen und strengeren Regeln in der Bündner Landwirtschaft aufgerufen.
Arbeitnehmende seien ungenügend vor Lohndumping und Ausbeutung geschützt, schreibt die Unia. Die Aktion ausgelöst hatte ein am Freitag veröffentlichter Bericht in der Gewerkschaftszeitung «Work», der dem Beerenproduzenten die Ausbeutung seiner Erntearbeiter vorwirft. Die rund 200 saisonalen Erntehelfer aus Portugal, Polen, Kroatien und Rumänien müssten unter unmenschlichen Bedingungen und viel zu tiefen Löhnen arbeiten, heisst es. Konkret prangert die Unia Tiefstlöhne, «fürchterliche» Unterkünfte, «miese, aber teure» Verpflegung und sogar unrechtmässige Lohnabzüge an.
Betrieb zeigt sich überrascht
Die Beiner + Berther AG kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen: «Wir sind von den Vorwürfen sehr überrascht, denn sie stimmen natürlich nicht», sagte Thomas Hobi, Mediensprecher der Beiner + Berther AG, gegenüber TV Südostschweiz. Das Unternehmen beschäftige viele langjährige Mitarbeitende, die jedes Jahr wieder zurückkommen und bei der Beerenernte helfen würden. «Auf dem Feld zu arbeiten, ist eine schwere Arbeit. Aber wir halten uns an die Vorgaben und Empfehlungen der landwirtschaftlichen Verbände», so Hobi weiter. Der Betrieb werde regelmässig kontrolliert und sei zertifiziert.
Die Beiner + Berther AG ist laut Unia einer der grösseren Obstproduzenten der Schweiz und beliefert unter anderem Coop, Migros, Denner, sowie Hotels und Spitäler vom Bodensee bis zum Hinterrhein.
(rac)
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Es stellt sich allerdings…
Es stellt sich allerdings die Frage "..wie die Vorgaben und Empfehlungen der landwirtschaftliche Verbände" aussehen. Das ist so ähnlich mit dem "Tierwohl", da werden angeblich auch die "Richtlinien" über Tierhaltung und -transport eingehalten und immer wieder werden aber Unregelmässigkeiten aufgedeckt.