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Braunwalder Post kommt neu mit Elektroquad zu den Dorfbewohnern

Briefe und Pakete kommen seit gut einem Monat auf umweltfreundlichere Art und Weise zu den Braunwaldern.

Südostschweiz
09.09.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Mit gutem Beispiel voran: Die Post tauscht ihr Diesel- durch ein Elektrofahrzeug aus.
Mit gutem Beispiel voran: Die Post tauscht ihr Diesel- durch ein Elektrofahrzeug aus.
PRESSEBILD

In Glarus Süd gilt die Ortschaft Braunwald als autofrei. Das grosse Schild bei der Bergstation weist daraufhin, dass motorbetriebene Fahrzeuge generell verboten sind. Landwirte, Hotels, Werkdienst oder auch die Post sind aber für Ihre Dienstleistungen auf Fahrzeuge angewiesen. Deshalb kann der Gemeinderat Ausnahmebewilligungen erteilen. Auch die Post verteilte Briefe und Pakete bisher mit einem Dieselfahrzeug an die Bewohner Braunwalds.

E-Fahrzeug als echte Alternative

Angetrieben vom wachsenden Umweltbewusstsein, entwickeln Forscher die Elektrofahrzeuge laufend weiter. Heute bietet der Markt verschiedenste Modelle mit verstärkten Elektromotoren als echte Alternative zu Dieselfahrzeugen. In Braunwald, wo es viele stark ansteigende und im Winter schneereiche Strassen gibt, wechselten bereits verschiedene Organisationen auf E-Fahrzeuge. Neu ist auch die Post dabei. Sie fördert die Elektromobilität seit Jahren, viele ihrer Fahrzeuge sind bereits mit Ökostrom unterwegs. Ihre Flotte an Dreirad-Motorrädern ist sogar zu 100 Prozent elektrifiziert.

Bereits vergangenes Jahr ging die Post auf die Gemeinde Glarus Süd zu, weil sie ihr Fahrzeug in Braunwald altershalber ersetzen wollten. Die Gemeinde und ein externer Experte zeigten verschiedene Möglichkeiten geeigneter E-Fahrzeugen in Braunwald auf. Am Ende fiel die Wahl auf ein Elektroquad, welches nun bereits seit August für die Verteilung der Postsendungen im Einsatz ist. Gemeindevizepräsident Mathias Zopfi betont: «Die Gemeinde begrüsst diesen Schritt sehr. Wir unterstützen, dass Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ersetzt werden.»

Beratung und finanzielle Beiträge

Der 2019 gegründete Verein Braunwald autofrei hat sich auf die Fahne geschrieben, die elektrische Mobilität zu fördern. Auch die Gemeinde beabsichtigt, nur noch Ausnahmebewilligungen für E-Fahrzeuge zu erteilen. Dabei hilft sie Unternehmen, welche ihre Fahrzeuge ersetzen oder neu anschaffen auf zwei Ebenen.

Einerseits unterstützt die Gemeinde die kostspielige E-Fahrzeuganschaffung mit finanziellen Mitteln. Andererseits steht ein technischer Fachexperte der Berner Fachhochschule kostenlos für Beratungsgespräche zur Verfügung. Die Gemeinde empfiehlt, diesen früh in die Fahrzeug-Evaluation einzubeziehen, schreibt sie in einer Medienmitteilung. Er sei derjenige, der im Bewilligungsprozess den technischen Bericht für den Gemeinderatsbeschluss schreibt. (eing)

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