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Flughafen Zürich stark von Coronakrise getroffen

Der Flughafen Zürich hat die Coronakrise voll zu spüren bekommen. In den Monaten April und Mai kam der Flugbetrieb praktisch zum Erliegen. Inzwischen zeichnet sich zwar zaghaft eine Erholung ab, doch die Unsicherheit bleibt hoch.

Agentur
sda
21.08.20 - 07:45 Uhr
Wirtschaft
Der Zürcher Flughafen spürt die Corona-Pandemie bei den Passagierzahlen.
Der Zürcher Flughafen spürt die Corona-Pandemie bei den Passagierzahlen.
KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

So sackte der Umsatz im ersten Semester um 47 Prozent auf 310 Millionen Franken ab. Das Fluggeschäft ging dabei um 59 Prozent auf 130 Millionen zurück. Und die Erträge im Nichtfluggeschäft sanken um 34 Prozent auf 180 Millionen, wie der Flughafenbetreiber am Freitag mitteilte.

"Die Coronakrise hat die gesamte Luftfahrt und die Flughafen Zürich AG wirtschaftlich stark getroffen.

Die Umsätze sind zeitweise fast vollständig eingebrochen, was sich im Geschäftsverlauf des ersten

Halbjahrs widerspiegelt", heisst es in der Medienmitteilung.

Schadensbegrenzung dank Kostendisziplin

Trotzdem gelang es dem Flughafen noch einen operativen Gewinn (EBITDA) zu erzielen. Dieser machte zwar mit 104,9 Millionen Franken nur noch etwa ein Drittel des Vorjahreswerts (304 Mio) aus, eine starke Kostendisziplin konnte aber Schlimmeres verhindern. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 27,5 Millionen, nach einem Gewinn von 143,4 Millionen im Vorjahr.

So gelang es, die Betriebskosten im Vorjahresvergleich um knapp 28 Prozent zu senken. Die Einsparungen seien hauptsächlich auf tiefere Personalaufwendungen als Folge von Kurzarbeit, tiefere Polizei- und Sicherheitskosten sowie weitere allgemeine Kostenreduktionen zurückzuführen, heisst es im Communiqué.

Damit hat der Flughafen Zürich die Prognosen der Analysten insbesondere auf Ergebnisebene klarübertroffen.

Zaghafte Erholung

Die bereits im Vorfeld publizierten Passagierzahlen für den Juli deuten derweil eine leichte Erholung an. So haben sich die Zahlen gegenüber dem Vormonat verdreifacht. Im Vorjahresvergleich beträgt der Rückgang aber noch immer 78 Prozent. Davor war der Flugbetrieb in den Monaten April und Mai praktisch zum Erliegen gekommen und im Juni betrug der Rückgang noch immer 93 Prozent.

Und dennoch bleibt die Unsicherheit gross. Eine zuverlässige Passagierprognose für das laufende Geschäftsjahr sei aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung der Coronakrise schwierig und mit grossen Unsicherheiten verbunden, so der Flughafenbetreiber. Sollte aber eine Erholung des internationalen Reiseverkehrs im vierten Quartal einsetzen, rechne man für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Passagieraufkommen von rund 10 Millionen. Im Vorjahr wurde hier noch ein Rekordwert von 31,5 Millionen erzielt.

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