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Swiss: Deutscher Stabilisierungsfonds bewilligt Staatshilfen

Der Weg für die Bundesgelder für die Swiss und ihre Schwester Edelweiss ist frei: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken zugestimmt, teilte die Swiss am Montagabend mit.

Agentur
sda
17.08.20 - 19:20 Uhr
Wirtschaft
Der Weg für die Bundesgelder für die Swiss und ihre Schwester Edelweiss ist frei: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken zugestimmt. (Archivbild)
Der Weg für die Bundesgelder für die Swiss und ihre Schwester Edelweiss ist frei: Der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat den Schweizer Bundesgarantien für Kredite in Höhe von 1,5 Milliarden Franken zugestimmt. (Archivbild)
KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

«Wir sind sehr dankbar, dass die vom Bund bereits zugesicherte finanzielle Unterstützung in Form eines Kredits nun zum Tragen kommt», hiess es weiter. Dadurch könnten die Swiss und die Edelweiss diese ausserordentliche, durch äussere Faktoren verursachte Krise überstehen und das bereits seit 15. Juni laufende Wiederhochfahren des Flugbetriebes vorantreiben. Die Rückzahlung solle so schnell als möglich erfolgen.

Auf das Geld hatten die von der Coronakrise arg gebeutelten Lufthansa-Töchter lange gewartet. Der Bund hatte bereits Anfang Mai für die Swiss und ihre Schwestergesellschaft Edelweiss eine Garantie von 1,275 Milliarden Franken beschlossen. Damit können sich die beiden Airlines nun Kredite bei den Banken in Höhe von 1,5 Milliarden Franken besorgen.

Ohne Staatshilfe wäre Geld ausgegangen

Die Schweizer Staatshilfe hing vom 9 Milliarden Euro schweren Rettungspaket für den Mutterkonzern Lufthansa ab, dessen Aushandlung sich lange hinzog. Im Gegenzug steigt der deutsche Staat über den WSF mit einem Anteil von 20 Prozent an Europas grösstem Flugkonzern ein, was die Lufthansa-Aktionäre Ende Juni auf einer ausserordentlichen Generalversammlung abgesegnet hatten.

Ohne die Unterstützung wäre der Lufthansa bald das Geld ausgegangen. Im zweiten Quartal, als die Reisebeschränkungen wegen der Coronapandemie voll durchschlugen, hat der Konzern 550 Millionen Euro pro Monat verbrannt. Ende Juni waren nur noch 2,83 Milliarden Euro Liquidität in der Kasse. Drei Monate zuvor waren es noch 4,25 Milliarden gewesen.

Swiss tief in Verlustzone

Die Coronapandemie hat die Swiss im ersten Halbjahr in die roten Zahlen gerissen. Operativ flog die Schweizer Airline einen Verlust von 266,4 Millionen Franken ein nach einem Gewinn von 245,3 Millionen im Vorjahressemester. Der Umsatz stürzte um rund 55 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken ab. Wegen der Coronapandemie und den Reisebeschränkungen stand zeitweise 95 Prozent der Flotte am Boden.

Bei der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) hiess es am Montag: «Der Bund hat den Entscheid aus Deutschland zur Kenntnis genommen. Mit den Bundesbürgschaften für Bankkredite kommt eine gute Lösung zur Schliessung der Liquiditätslücke der Swiss und Edelweiss zum Tragen.»

Der Bund leiste mit den Bürgschaften für die Überbrückungsfinanzierung einen wichtigen Beitrag zur Anbindung der Schweiz an den internationalen Luftverkehr. Die «Schweizer Lösung» ermögliche dank den standortpolitischen Auflagen eine Weiterentwicklung eines starken Hubs Zürich, schrieb die EFV.

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