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Uhrenverband rechnet mit einem Exportrückgang um 25 bis 30 Prozent

Die Schweizer Uhrenbranche leidet stark unter den Folgen der Corona-Pandemie. Beim Schweizerischen Uhrenverband FH geht man im laufenden Jahr von einem deutlichen Rückgang der Uhrenexporte aus.

Agentur
sda
25.06.20 - 16:08 Uhr
Wirtschaft
Die hiesige Uhrenindustrie leidet stark unter Corona. (Archivbild)
Die hiesige Uhrenindustrie leidet stark unter Corona. (Archivbild)
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Der Verband rechnet 2020 mit einem Exportrückgang um 25 bis 30 Prozent. Dies sagte FH-Präsident Jean-Daniel Pasche am Donnerstag an der Generalversammlung des Dachverbandes gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. In den ersten fünf Monaten waren die Ausfuhren von Zeitmessern «Made in Switzerland» um knapp 36 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken gesunken.

In den kommenden Monaten dürfte sich die Situation laut Pasche jedoch allmählich verbessern. Schliesslich durften die Uhren- und Schmuckboutiquen in vielen Ländern ihre Türen wieder öffnen. Gedämpft wird die Erholung allerdings durch die ausbleibenden Touristen. Vor allem in Europa werde das Fehlen asiatischer und amerikanischer Touristen das Geschäft belasten, so Pasche.

Schleppende Erholung

«Insgesamt bleibt die Situation für die Uhrenhersteller daher schwierig. Der Markt erholt sich nur langsam», sagte der Verbandspräsident weiter. Die Erholung hänge davon ab, wie schnell die Kauflust der Konsumenten zurückkomme und wie sich die Pandemie weiterentwickle.

Mit Blick auf die Produktion von Uhren stellte Pasche fest, dass die meisten Uhrmacher ihre Tätigkeit wieder aufgenommen haben. Das sei jedoch aufgrund der vorsorglich getroffenen Gesundheits- und Hygienemassnahmen in den Fabriken nicht zu 100 Prozent möglich. Wie stark die Produktion hochgefahren wurde, unterscheide sich auch von Marke zu Marke teilweise erheblich.

Wie bereits im Anschluss an die Finanzkrise sind es laut Pasche auch in dieses Mal die Zuliefererfirmen der Uhrenbranche, welche als erste die Folgen der Krise stark zu spüren bekämen. Und diese Firmen dürften auch als letzte von einer allfälligen Erholung profitieren. Der Neuenburger Zulieferer Gilbert Petit-Jean musste beispielsweise bereits Personal entlassen.

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