×

Bei Repower fliesst nicht nur das Wasser

Die Repower AG hat für Mai 2020 den Baustart der Erneuerung des Kraftwerk Robbia im Puschlav geplant. Dieser wurde coronabedingt auf den Juni verschoben. Nun steht fest, dass die Vorarbeiten bald starten. Rund drei Jahre sollen die Arbeiten dauern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 125 Millionen Franken.

Südostschweiz
16.06.20 - 09:30 Uhr
Wirtschaft

Vor über 100 Jahren wurde beschlossen, das Kraftwerk Robbia im Puschlav zu bauen. Nun wird dieses komplett erneuert, wie die Repower mitteilt. Grund dafür ist die Sicherstellung des zukünftigen Betriebs des Kraftwerks. Ebenfalls sei die Erneuerung ein wichtiger Beitrag an die Energiestrategie 2050, heisst es. Denn zur Erfüllung der Strategie sei es nötig, die bestehenden Wasserkraftwerke fit zu halten.

Änderung des Zeitplans wegen Corona

Die Vorarbeiten rund um das Kraftwerk Robbia würden im Juni starten, wie es weiter heisst. Ursprünglich war der Baustart aber für Mai dieses Jahres vorgesehen. Die Verzögerungen seien auf die Coronakrise zurückzuführen. Ende 2023 sollten die Arbeiten voraussichtlich zu Ende sein und die jährliche Stromproduktion würde dann um rund zehn Prozent auf etwa 120 GWh erhöht. Für die Gesamterneuerung wurde Repower vom Bundesamt für Energie ein Investitionsbeitrag für Grosswasserkraftwerke zugesichert. Insgesamt kosten die Arbeiten rund 125 Millionen Franken.

Grösste Investition...

Laut den Verantwortlichen ist die Erneurung des Wasserkraftwerks Robbia die grösste Investition dieser Art in der Geschichte von Repower. Roland Leuenberger, CEO von Repower betont: «Die grösste Erneuerungsinvestition von Repower seit ihrer Gründung ist ein starkes Bekenntnis zur Bündner Wasserkraft. Es freut uns, mit der Gesamterneuerung von Robbia einen wichtigen Beitrag für eine erneuerbare Energiezukunft für die nächsten Generationen leisten zu dürfen. Die Investitionen sichern zudem qualifizierte Arbeitsplätze in der Valposchiavo und sind volkswirtschaftlich von grosser Bedeutung für den ganzen Kanton Graubünden.»

...seit 1909

Die Geschichte des Wasserkraftwerks geht weit zurück. Von 1909 bis 1911 dauerte die Erstellung. Damals wurde der Cavaglia-Fall zur Stromproduktion genutzt. Rund zehn Jahre nach dem Bau wurde das Robbia erstmals erneuert. Die Maschinengruppe 3, welche heute noch in Betrieb ist, wurde eingebaut. Das Wasser zur Stromproduktion stammte zu diesen Zeiten aus dem Lago Bianco. Ungenutzt wurde es durch die Val da Pila abgelassen und nach der Cavaglia-Ebene in Puntalta in das Triebwassersystem eingeleitet.

1910 wurde für das Kraftwerk Robbia die 50-kV Freileitung erbaut.
1910 wurde für das Kraftwerk Robbia die 50-kV Freileitung erbaut.
REPOWER AG

Ab 1940 bis 1945 wurde dieser Triebwasserweg und andere Teile des Kraftwerks erweiteret. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden unter anderem die Zuflüsse aus der Val di Campo und Lagoni erbaut, sowie die Maschinengruppe 1 realisiert. Ausserdem wurde die Staumauer Lagobianco erhöht und die Pumpanlage Palü erbaut. Wieder ein paar Jahre später in 1956 wurde die Maschinengruppe 2 eingesetzt. Seither wurden keine grösseren Erneuerungen mehr vorgenommen. (paa)

Die Balbalera Druckleitungen führten das Wasser 1940 zum Kraftwerk Robbia.
Die Balbalera Druckleitungen führten das Wasser 1940 zum Kraftwerk Robbia.
REPOWER AG
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR