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Sonderschichten bei Calanda: Weg von Fässern, hin zu Dosen

Während des Corona-Lockdowns waren die Bündner Restaurants über Wochen hinweg geschlossen. Ein Nachschub an Bier war in dieser Zeit nicht gefragt. Und trotzdem: Die Calanda Brauerei musste wegen grosser Nachfrage einige Arbeitsschichten ausbauen.

Südostschweiz
14.05.20 - 14:56 Uhr
Wirtschaft
Hier wird das Bier in Chur, am Brauereistandort der Heineken, gebraut.
Hier wird das Bier in Chur, am Brauereistandort der Heineken, gebraut.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Corona. Bei diesem Wort haben viele vor gar nicht allzu langer Zeit vor allem an eines gedacht: Eine Biermarke. Das hat sich mittlerweile verändert. Das Wort ist zum Sinnbild einer Pandemie geworden, welche die Welt immer noch in Atem hält. Eine Pandemie, die auch an den Bündner Brauereien nicht spurlos vorbeigegangen ist. «Insgesamt hat die Krise die Calanda Brauerei hart getroffen», sagt Bart De Keninck, Managing Director bei Heineken Switzerland zu der die Churer Brauerei gehört, gegenüber Radio Südostschweiz. Der Grund: Die Hälfte des Calanda Biers wird normalerweise an Gastronomiebetriebe ausgeliefert.

Die Krise hat für die Calanda Brauerei aber auch Veränderungen in einer anderer, positiveren Weise mit sich gebracht: In einzelnen Sparten wird trotz Corona mehr produziert. Dafür gibt es laut De Keninck vor allem zwei Gründe. «Das Biervolumen im Einzelhandel profitiert von der Schliessung der Gastrobetriebe.» Es wurde also zwar weniger Calanda Bier in Restaurants verkauft, dafür mehr in Lebensmittelgeschäften. «Und unsere neuen Biere – also Glatsch, Radler und Tandem – wachsen weiterhin stark, was zusätzliches Volumen generiert.» Die zwei Punkte würden dazu führen, dass die Nachfrage nach Dosen und Einwegflaschen in den letzten Wochen sehr viel höher geworden ist, während Fässer und Mehrwegflaschen nicht gefragt sind.

Mehr Schichten als zuvor

Als Folge dieser Verschiebung musste die Brauerei in Chur ihren Betrieb umstrukturieren, ja gar ausbauen. «Seit letzter Woche sind wir von einem Fünftage-System mit drei Schichten auf ein Siebentage-System mit vier Schichten gewechselt», so der Managing Director von Heineken Switzerland. Die Mitarbeiter, die üblicherweise an den Verpackungslinien der Fässer und Mehrwegflaschen tätig seien, seien in Kurzarbeit zuhause, während andere sehr viel mehr Arbeit hätten als vor der Coronakrise.

Auffangen kann der vermehrte Verkauf von Einwegflaschen und Dosen den Wegfall aus der Gastronomiebranche aber nicht, wie De Keninck sagt. (egt/rac)

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