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Austrian Airlines plant 1100 Entlassungen

Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) steckt wegen der Coronakrise in grossen Turbulenzen. Sie will laut einem Medienbericht bis 2023 rund 1100 ihrer 7000 Mitarbeiter entlassen. Die Löhne sollen um 13 Prozent gekürzt werden.

Agentur
sda
07.05.20 - 01:42 Uhr
Wirtschaft
Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines steht vor einem massiven Personalabbau. (Archivbild)
Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines steht vor einem massiven Personalabbau. (Archivbild)
KEYSTONE/APA/APA/HELMUT FOHRINGER

Das berichtete die nationale österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf Insiderinformationen nach einer Sitzung des österreichischen Aufsichtsrats.

Bis zum späten Mittwochabend hatte der Aufsichtsrat der österreichischen Lufthansa-Tochter getagt. Das Management habe ausführlich über die Verhandlungen sowie über die Liquiditätssituation berichtet, hiess es nach der Sitzung.

Pläne für einen Neustart

Der Aufsichtsrat habe den Vorstand bestärkt, seinen Neustart-Plan mit aller Kraft zu verfolgen. Die von der Coronakrise massiv getroffene Airline will, unterstützt von staatlichen Zuschüssen und Garantien, um ein Viertel geschrumpft aus der Coronakrise kommen.

Die AUA setzt so lang wie möglich auf Kurzarbeit, wenn möglich über zwei oder drei Jahre. Um die geplanten Gehaltskürzungen durchzuziehen, will sie die Kollektivverträge aufschnüren.

Zur Zeit sähe der Masterplan des Managements vor, dass die Löhne bis 2023 im Schnitt um 13 Prozent gekürzt werden. Je nach Zulagen dürften in höheren Gehaltsklassen die Einbussen um einiges höher ausfallen.

Finanzielle Erleichterungen nötig

Abgesehen von staatlichen Geldspritzen und staatlich garantierten Krediten braucht die AUA auch finanzielle Erleichterungen von ihren Partnern und Lieferanten - vom Flughafen und der österreichischen Flugsicherung ebenso wie von den Treibstofflieferanten. Hier erhofft sie sich Preis- und Gebührennachlässe um jeweils 20 Prozent.

Gleichzeitig wurde der Vorstand aufgefordert, das Unternehmen auf «Alternativszenarien» vorzubereiten. Was dem Vernehmen nach bedeutet, dass der Weg in eine geordnete Insolvenz führen würde, sollten geplante Kostenschnitte nicht realisiert werden können.

Soforthilfe beantragt

Die Airline hatte im Rahmen der Corona-Krise bei der österreichischen Regierung Soforthilfen in Höhe von 767 Millionen Euro (805 Millionen Franken) beantragt. Davon sollen nach bisherigem Stand rund 400 Millionen Euro an Kreditgarantien aufgestellt werden.

In der Folge wären die üblicherweise angesetzten Tilgungen pro Jahr freilich so hoch wie die AUA in ihren - kurzzeitigen - besten Jahren im ganzen Jahr als Gewinn eingeflogen hatte. Um die Ausgestaltung der öffentlichen Unterstützungen und die umfangreichen Auflagen wird auch unter Lufthansa-Teilnahme heftig gerungen.

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