×

Ehemaliger Firmenchef muss vor Gericht

Vor fünf Jahren erhoben Mitarbeitende schwere Vorwürfe gegen eine Bündner Gerüstbaufirma: Ihre Überstunden seien nicht korrekt abgerechnet worden. Nun muss der ehemalige Firmenchef vor Gericht.

Südostschweiz
06.05.20 - 16:20 Uhr
Wirtschaft

Vor fünf Jahren rückte eine Gerüstbaufirma aus Domat/Ems ins Rampenlicht. Der jetzige Firmenchef und ehemalige Inhaber steht im Verdacht, seinen Mitarbeitenden nicht alle Arbeitsstunden bezahlt zu haben. Wie das Schweizer Radio und Fernsehen SRF am Dienstag in der Sendung «Schweiz aktuell» berichtet, müssen sich der Chef und seine Sekretärin nun vor Gericht verantworten.

Ende April ist die Anklage ans Regionalgericht Imboden überwiesen worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Graubünden gegenüber SRF. «Im Vordergrund stehen Vermögens- und Urkundendelikte sowie die Verletzung von arbeitsrechtlichen Vorgaben.» Die konkreten Vorwürfe: Der Firmenchef soll die Zeitabrechnungen und Stempeluhren seiner Angestellten über Jahre hinweg manipuliert und versucht haben, die Überstunden mit Schwarzzahlungen abzugelten.

Die Gewerkschaft Unia hatte damals den Fall ans Licht gebracht. Die Gewerkschaft schätzt, dass Mitarbeitende der Firma in den letzten Jahren durch Falschabrechnungen und nicht bezahlte Zulagen um Millionenbeträge geprellt wurden. Jene Mitarbeitenden, die heimlich Beweisfotos für die falschen Zeitabrechnungen gemacht hatten, sollen entlassen worden sein. Die Unia sprach von Rachekündigungen.

Im Zuge der Vorwürfe verlor die die Firma die Gesamtarbeitsvertrag-Bestätigung und damit auch grosse Kunden wie den Kanton Graubünden und die Rhätische Bahn. Die Firma soll aber vor vier Jahren begonnen haben, die ausstehenden Löhne nachzuzahlen und sie soll sich auch mit der Berufskommission geeinigt haben. (jas)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR