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Arbeitslosenzahl in Deutschland steigt stark an

Durch die Coronavirus-Krise ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im April drastisch gestiegen. Zudem ist fast jeder dritte der über 33 Millionen Beschäftigten von Kurzarbeit bedroht, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte.

Agentur
sda
30.04.20 - 10:52 Uhr
Wirtschaft
Die Coronakrise lässt in Deutschland nicht nur die Arbeitslosenzahlen steigen - gegen 10 Millionen Arbeitnehmer sind zudem für Kurzarbeit angemeldet worden. (Archivbild)
Die Coronakrise lässt in Deutschland nicht nur die Arbeitslosenzahlen steigen - gegen 10 Millionen Arbeitnehmer sind zudem für Kurzarbeit angemeldet worden. (Archivbild)
KEYSTONE/DPA-Zentralbild/ROBERT MICHAEL

Die BA registrierte im April 2,644 Millionen Arbeitslose. Das waren 308«000 mehr als im März und 415»000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. Durch die Corona-Pandemie gerate der Arbeitsmarkt stark unter Druck, sagte BA-Chef Detlef Scheele. «Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist regelrecht eingebrochen.»

Die Arbeitslosigkeit sei erstmals in der Nachkriegszeit in einem April gestiegen, betonte Scheele. Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit in dieser Jahreszeit wegen der Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt. Die deutsche Regierung rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,3 Prozent.

Bisher kündigten laut BA zudem 751'000 Betriebe Kurzarbeit an. Das betreffe bis zu 10,1 Millionen Beschäftigte. «Das heisst aber nicht, dass diese Menschen schlussendlich auch alle kurzarbeiten werden», unterstrich die BA.

Die Kurzarbeit dient dazu, Arbeitnehmer mit staatlicher Hilfe im Job zu belassen und Entlassungen zu vermeiden. Der bisherige Rekordwert der Bundesagentur für Arbeit für dieses arbeitsmarktpolitische Instrument stammt aus dem Krisenjahr 2009. Damals waren im Mai 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit.

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Nicht nur in Deutschland. Auch andere Staaten, und nicht nur innerhalb der EU, sind von zunehmender Atbeitslosigkeit betroffen. Und bekommt man diesen Virus nicht so schnell wie möglich in den Griff, und kann den Stillstand in der Wirtschaft und Gesellschaft somit beenden - und alles wieder langsam, Schritt für Schritt hochfahren, so gehen wir dunklen Zeiten entgegen. Denn dies ist die stärkste Rezession der Nachkriegszeit.

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