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Raiffeisen senkt BIP-Prognose 2020 für die Schweiz auf -2,0 Prozent

Die Ökonomen der Raiffeisen-Gruppe sind wegen der Coronakrise für den weiteren Konjunkturverlauf nochmals deutlich pessimistischer geworden.

Agentur
sda
07.04.20 - 16:23 Uhr
Wirtschaft
Raiffeisen erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) um 2,0 Prozent. (Archiv)
Raiffeisen erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) um 2,0 Prozent. (Archiv)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Sie erwarten nun für das laufende Jahr einen Rückgang des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) um 2,0 Prozent, wie sie am Dienstag mitteilten.

In ihrer letzten Prognose, die keine vier Wochen alt ist, war Raiffeisen noch von einem Rückgang um nur 0,2 Prozent ausgegangen. Jene Prognose war damals die erste, die für 2020 ein rückläufiges BIP vorhersagte. In der Zwischenzeit haben die meisten Prognoseinstitute ihre Vorhersagen gesenkt, und die allermeisten gehen für 2020 von einem Minuswachstum aus und damit einer Rezession.

Die Coronakrise werde in der Schweiz tiefe Spuren hinterlassen, begründen die Raiffeisen-Ökonomen ihre Prognose-Revision. Und diese Spuren würden wegen der Verschärfung der Massnahmen mit der Ausrufung der «ausserordentlichen Lage» nochmals gravierender ausfallen. Der Stillstand des öffentlichen Lebens habe zu einem noch nie dagewesenen Einbruch der Unternehmens- und Konsumentenstimmung geführt.

Stärkerer Einbruch «gut möglich»

Auch bei einer allmählichen Lockerung der Einschränkungen nach den Frühlingsferien und ohne eine zweite Infektionswelle liege daher 2020 keine bessere Konjunkturentwicklung mehr drin. Im Gegenteil seien die Risiken «eher nach unten gerichtet», so die Ökonomen. Es sei gut möglich, dass der Einbruch noch stärker ausfalle.

Etwas optimistischer ist Raiffeisen, was die Wachstumsrate betrifft, für 2021. Dann werde das Schweizer BIP um 3,8 Prozent zulegen. Bei der letzten Prognose von Mitte März war noch ein Wert von +1,6 Prozent genannt worden.

Eine Vorhersage macht die Bankengruppe auch zur Preisentwicklung. So werde der Konjunkturverlauf die Dynamik im laufenden Jahr dämpfen. Die Jahresrate der Konsumentenpreise dürfte laut den Experten mit -0,6 Prozent wiederum deutlich negativ ausfallen - zum sechsten Mal in den zwölf Jahren seit der Finanzkrise, wie betont wird.

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