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Schmolz+Bickenbach mit hohem Nettoverlust und tieferem Umsatz

Der Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach (S+B) hat im Gesamtjahr 2019 einen tieferen Umsatz und Betriebsgewinn ausgewiesen. Die bereits bekannten Wertberichtigungen brockten dem angeschlagenen Konzern unter dem Strich einen happiger Verlust ein.

Agentur
sda
11.03.20 - 08:14 Uhr
Wirtschaft
Jens Alder, Verwaltungsratspräsident von Schmolz und Bickenbach, muss einen happigen Verlust des Stahlherstellers für 2019 ausweisen. (Archiv)
Jens Alder, Verwaltungsratspräsident von Schmolz und Bickenbach, muss einen happigen Verlust des Stahlherstellers für 2019 ausweisen. (Archiv)
KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Die Nachfrageschwäche aus dem Bereich Automobil und Industrie belastet das Unternehmen stark. Auch der Ausblick für das laufende Jahr birgt durch das Coronavirus weitere Unsicherheiten.

Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) brach 2019 auf 51,2 Millionen Euro ein, nachdem im Vorjahr noch 236,7 Millionen erzielt wurden, wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Das Konzernergebnis wies einen Verlust von 521 Millionen Euro aus nach einem leichten Minus von 0,7 Millionen im Vorjahr.

Insgesamt beliefen sich die Wertberichtigungen auf 313 Millionen Euro. Im dritten Quartal hatte der Konzern die Aktiven von DEW, Ascometal, Finkl Steel und Steeltec nach unten korrigiert. Zudem war das Finanzergebnis durch die höhere Verschuldung deutlich negativer als im Vorjahr. Per Ende Jahr summierten sich die Verbindlichkeiten auf 798 Millionen. Dieser Wert sei nach der Kapitalerhöhung über 325 Millionen im Januar deutlich gesunken, betonte das Unternehmen.

Der Konzernumsatz ging um 10 Prozent auf 2,98 Milliarden Euro zurück und der Absatz um rund 13 Prozent tiefer. Der ungewöhnlich starke und lange Nachfragerückgang habe aufs Geschäft geschlagen. Die Folgen der ausgeprägten Marktschwäche auf das Ergebnis habe man mit internen Massnahmen nicht vollumfänglich auffangen können, schreibt das Unternehmen weiter.

Verhaltene Prognose - ohne Corona-Effekt

Mit Blick nach vorne zeigt sich das Management verhalten optimistisch. Mit der Refinanzierung seien die Voraussetzungen geschaffen worden, um den Fortbestand über die Krise hinaus zu sichern. Die Restrukturierungsmassnahmen des Sanierungsplans würden entschlossen umgesetzt, um den Turnaround des Unternehmens in den nächsten Jahren voranzutreiben.

Für 2020 geht das Management wegen der Folgen des Coronavirus nur noch von einem geringen konjunkturellen Rückenwind aus. Jedoch wird mit einer Stabilisierung des Marktes gerechnet. Entsprechend wird ein «wesentlich verbesserter bereinigter EBITDA im Vergleich zu 2019» erwartet.

Coronavirus-Effekte sind dabei aber nicht berücksichtigt. Allfällige Auswirkungen des Coronavirus auf die Endmärkte und auf das Unternehmen seien zurzeit noch nicht abschätzbar, hiess es hierzu.

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