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Neue Nasen-Chamäleonarten identifiziert

Forscher haben vier neue Chamäleon-Arten identifiziert. Der Gruppe der Nasen-Chamäleons umfasste zuletzt 12 Arten, nun seien es 16, berichtet ein Forschungsteam aus Deutschland und Madagaskar. Den Namen verdanken die Tiere einem nasenartiger Fortsatz auf der Schnauze.

Agentur
sda
05.02.20 - 15:57 Uhr
Wirtschaft
Bereits im Jahr 1933 beschrieben, aber erst jetzt als eigene Art anerkannt: Männchen der neu validierten Chamäleonart Calumma radamanus. Chamäleons können je nach Situation die Farbe wechseln. Dieses Exemplar zeigt eine entspannte Färbung. (Vohimana, Ost…
Bereits im Jahr 1933 beschrieben, aber erst jetzt als eigene Art anerkannt: Männchen der neu validierten Chamäleonart Calumma radamanus. Chamäleons können je nach Situation die Farbe wechseln. Dieses Exemplar zeigt eine entspannte Färbung. (Vohimana, Ost…
David Prötzel (ZSM/LMU)

Die Suche nach neuen Arten sei ein «Wettlauf gegen die Zeit», betonte David Prötzel, Erstautor der Studie, die im Fachjournal «Vertebrate Zoology» erschienen ist. Denn der Regenwald schwindet weiter. «90 Prozent sind schon weg. Brandrodung ist ein ganz grosses Problem», so der ehemalige Doktorand an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Zoologischen Staatssammlung München.

«Die Frage ist: Entdecken wir noch alle Chamäleonarten, bevor der Wald verschwunden ist?» Manche Arten kämen selbst auf Madagaskar nur in eng umgrenzten Gebieten vor. Konkret seien drei neue Arten entdeckt und eine neu als eigene Art bewertet worden.

Die neuen Arten konnten unter anderem anhand von genetischen Unterschieden, anhand der Schädelformen und der Geschlechtsorgane differenziert werden.

Die Insel Madagaskar vor der ostafrikanischen Küste ist die Heimat von beinahe der Hälfte aller bekannten 217 Chamäleonarten - für sie alle schwindet der Lebensraum. Die Forscher setzen sich nun für den Schutz insbesondere der neuen Arten und ihrer Heimat ein. «Zahlreiche Arten sind vermutlich vom Aussterben bedroht und auf den Schutz ihrer Lebensräume angewiesen», sagte Prötzel.

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