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Partners Group steigert verwaltete Vermögen

Partners Group hat die verwalteten Vermögen auf über 80 Milliarden Euro gesteigert. Der Vermögensverwalter konnte 2019 von seinen Kunden mehr Zahlungszusagen als im Vorjahr anziehen. Diese blieben allerdings etwas hinter den Erwartungen am Markt zurück.

Agentur
sda
16.01.20 - 08:33 Uhr
Wirtschaft
Der Vermögensverwalter Partners Group hat im vergangenen Jahr die Marke von 80 Milliarden Euro verwalteten Vermögen geknackt. (Archiv)
Der Vermögensverwalter Partners Group hat im vergangenen Jahr die Marke von 80 Milliarden Euro verwalteten Vermögen geknackt. (Archiv)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

«Wir beobachten, dass verschiedenste Investorentypen ihre Allokation zu Privatmärkten weiterhin ausbauen», liess sich Co-CEO André Frei in einer Mitteilung vom Donnerstag zitieren. Die Kundenneugelder erreichten im vergangenen Jahr 14,8 Milliarden Euro - nach 13,3 Milliarden im Vorjahr, wie der Asset Manager mitteilte.

Die so genannten Tail-Down-Effekte aus reiferen Privatmarktprogrammen und Kapitalrückflüsse aus strukturierten Programmen lagen bei -6,4 Milliarden Euro. Der negative Effekt entfiel hauptsächlich auf das zweite Halbjahr. Das war bereits zu erwarten gewesen, weil laut früheren Aussagen des Managements eine Reihe grösserer Investitionsprogramme das Ende ihrer Laufzeit erreichte.

Programme laufen aus

Denn bei Partners Group ist der Grossteil der Produkte darauf ausgelegt, dass Investoren zehn bis zwölf Jahre fest investiert bleiben. Wenn ein Privatmarktprogramm ausläuft, reduzieren sich die verwalteten Vermögen schrittweise, was als Tail-Down-Effekt bezeichnet wird.

Weiteren Einfluss auf die verwalteten Vermögen hatten eine Wertsteigerung der Anlagen (positiv) und Währungseffekte (negativ). Unter dem Strich erreichten die verwalteten Vermögen der Gesellschaft 83,8 Milliarden Euro nach 79,8 Milliarden Ende Juni.

Analysten hatten zuvor im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit Neugeldern im Umfang von 15,1 Milliarden Euro gerechnet und verwalteten Vermögen von 83,0 Milliarden.

Weniger Investitionen

Das Umfeld für Investitionen präsentierte sich 2019 derweil herausfordernder als im Jahr zuvor, als fast 20 Milliarden US-Dollar angelegt werden konnten. 2019 investierte Partners Group für seine hauptsächlich institutionellen Kunden - der Grossteil Pensionskassen - 14,8 Milliarden US-Dollar nach 19,3 Milliarden im Rekordjahr 2018.

Es wurden rund 2'600 Direktinvestitionen analysiert und davon 75 umgesetzt, was einer Ablehnungsrate von 97 Prozent entspricht. «Trotz eines Marktumfelds, das durch hohe Bewertungen, geringes Wachstum und geopolitische Unsicherheit gekennzeichnet ist, sind wir überzeugt, dass wir auch weiterhin in eine Reihe attraktiver Anlagen investieren können», kommentierte Co-CEO David Layton. Eine «milliardenschwere Investitionspipeline» stimme zuversichtlich.

Derweil wird die Berichtswährung der verwalteten Vermögen den Investitionen angepasst und künftig auch in US-Dollar beziffert, wie es am Donnerstag hiess. Das spiegle die zunehmende Bedeutung der Währung wider: Bereits heute mache der Dollar 38 Prozent der verwalteten Vermögens von Partners Group aus.

Schweizer Firma wird amerikanischer

Bis dato wurden die Vermögen und Kapitalzusagen in Euro ausgewiesen; begründet wurde dies damit, dass ein Grossteil der Kundengelder in Euro-Fonds angelegt war. Die USA wird als Markt aber immer wichtiger für Partners Group: Dort wittert der Spezialist für Anlagen am Privatmarkt künftig das grosse Geschäft und hat - neben dem traditionsreichen Sitz in Zug - jüngst einen zweiten Hauptsitz in Denver im Bundesstaat Colorado eröffnet. Mit Layton ist vor einem Jahr auch erstmals ein Nicht-Schweizer Unternehmenschef geworden.

In Dollar gerechnet erreichten die Kapitalzusagen im Berichtsjahr 16,5 Milliarden und die Tail-Down-Effekte -7,1 Milliarden. Die verwalteten Vermögen stiegen auf 94,1 Milliarden Dollar.

Für das laufende Geschäftsjahr 2020 rechnet die Gruppe mit einem weiteren Neugeldzufluss und geht nun von Kapitalzusagen von 15 bis 19 Milliarden Dollar aus. Zudem kalkuliert sie mit Tail-Down-Effekten in Höhe von -7,5 bis -9,0 Milliarden Dollar.

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