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Brexit und Boeing-Debakel dämpfen Euphorie bei Ryanair

Das anhaltende Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max und die Wirren rund um den Brexit halten Europas grössten Billigflieger Ryanair in Atem. Der Gewinn verharrte trotz kräftig gestiegener Passagierzahlen im ersten Geschäftshalbjahr auf Vorjahresniveau.

Agentur
sda
04.11.19 - 08:13 Uhr
Wirtschaft
Das Flugverbot für die Boeing 737 Max hält Ryanair zurück: Weil die Auslieferung der Maschinen weiter auf sich warten lässt, rechnet Ryanair im kommenden Jahr mit dem geringsten Passagierwachstum seit Jahren. (Themenbild)
Das Flugverbot für die Boeing 737 Max hält Ryanair zurück: Weil die Auslieferung der Maschinen weiter auf sich warten lässt, rechnet Ryanair im kommenden Jahr mit dem geringsten Passagierwachstum seit Jahren. (Themenbild)
KEYSTONE/EPA/TOMS KALNINS

Insgesamt belief er sich damit bis bis Ende September auf 1,15 Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März peilt Ryanair-Chef Michael O'Leary jetzt einen Überschuss von 800 bis 900 Millionen Euro an, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Bisher hatte er die Spanne mit 750 bis 950 Millionen Euro etwas weiter gefasst.

Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende September steigerte Ryanair den Umsatz im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Der Gewinn legte wegen deutlich gestiegener Spritkosten nur um acht Prozent auf 910 Millionen Euro zu, übertraf aber klar die Erwartungen von Analysten. Mit Blick auf das Gesamtjahr ist das zwar praktisch schon der angepeilte Gewinn. Im Winterhalbjahr schreiben Fluggesellschaften aber in der Regel rote Zahlen.

Flugzeuge lassen auf sich warten

Wegen der verspäteten Auslieferung der Boeing 737 MAX rechnet Ryanair zudem im kommenden Jahr mit dem geringsten Passagierwachstum seit Jahren. Im Finanzjahr bis zum 31. März 2021 werde Ryanair voraussichtlich 157 Millionen Fluggäste befördern, erklärte das Unternehmen. Im Juli war die Fluggesellschaft noch von 162 Millionen Passagieren ausgegangen.

Ryanair rechnet nun frühestens im März oder April 2020 damit, seine erste 737 MAX zu erhalten. Im Juli hatte das Unternehmen die erste Maschine noch für Januar erwartet. Die Fluggesellschaft geht daher davon aus, Mitte 2019 nur 20 737 MAX im Einsatz zu haben, nicht 30 wie im Juli prognostiziert oder 58 wie ursprünglich geplant. «Das Risiko einer weiteren Verzögerung wächst», sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary.

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