×

Pharmakonzerne schliessen Vergleich vor Opioid-Prozess in den USA

Vier Arzneimittelhersteller haben kurz vor Beginn eines richtungsweisenden Prozesses über ihre Rolle in der Opioid-Krise in den USA einen Vergleich erzielt.

Agentur
sda
21.10.19 - 16:19 Uhr
Wirtschaft
Vier Pharmakonzerne schliessen Vergleich vor Opioid-Prozess in den USA. (Archiv)
Vier Pharmakonzerne schliessen Vergleich vor Opioid-Prozess in den USA. (Archiv)
KEYSTONE/AP/MARK LENNIHAN

Der israelische Pharmakonzern Teva sowie die Pharmahändler McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health zahlen dafür 260 Millionen Dollar, wie einer der Klägeranwälte am Montag erklärte.

Damit wurde der Opioid-Prozess, der eigentlich am Montagmorgen in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio beginnen sollte und der erste auf Bundesebene gewesen wäre, in letzter Minute abgewendet.

Teva zahlt den Angaben zufolge 20 Millionen Dollar in bar und wird das Arzneimittel Suboxone zur Behandlung der Opioid-Abhängigkeit im Wert von 25 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. Für den verbleibenden Angeklagten unter den fünf Unternehmen, Walgreens Boots, soll ein neuer Verhandlungstermin gefunden werden.

In den USA sind nach Behördenangaben zwischen 1999 und 2017 fast 400.000 Menschen an den Folgen von Opioid-Missbrauch gestorben. Den Unternehmen wird vorgeworfen, die Krise in den USA befeuert zu haben und die Risiken süchtigmachender Schmerzmittel bei längerem Gebrauch verharmlost zu haben. Am Freitag waren Gespräche mit den Pharmahändlern und Teva gescheitert, die einen umfassenden Vergleich über 48 Milliarden Dollar zum Ziel hatten, mit dem Tausende von Klagen von Countys, Städten und Bundestaaten aus dem ganzen Land vom Tisch geräumt hätten werden können.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Aber all die abertausenden von Menschen, welche durch die Raffgier der Pharmakonzerne ihr Leben verloren, werden dadurch nicht mehr lebendig. Dieser Vergleich macht doch mehr deutlich, wie groß die Einflussnahme der Pharmalobbyisten auf die Politik, wie auch das Gerichtswesen ist. Und dies ist der eigentliche Skandal.

Mehr zu Wirtschaft MEHR