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Ausbau des Hochspannungsnetzes im Engadin verzögert sich

Zwischen Pradella und La Punt sollen zusätzliche Hochspannungsleitungen gebaut werden. Das wird sich nun um mindestens ein Jahr verzögern, weil 50 von 127 Masten der zusätzlichen Belastung nicht standhalten würden und ersetzt werden müssen.

Südostschweiz
20.09.19 - 12:06 Uhr
Wirtschaft
SCHWEIZ STROM SWISSELECTRIC
Im Unter- und Oberengadin müssen 50 solcher Masten (hier am Berninapass) ersetzt werden.
ARCHIV/SYMBOLBILD

Im Jahr 2016 wurde bereits entschieden, dass das 380-Kilovolt-Hochspannungsnetz im Unter- und Oberengadin ausgebaut werden muss, um den Bündner Wasserstrom aus den Hochtälern schneller und zuverlässiger ins Unterland zu transportieren. Das Netz zwischen Pradella bei Scuol und La Punt soll darum um eine zusätzliche Leitung erweitert werden. Als Ausgleich wurde auch beschlossen, dass das komplette regionale 60-Kilovolt-Stromnetz unterirdisch verlegt und über 1000 Holzmasten abgerissen werden sollen.

Während die Arbeiten am regionalen Netz weit fortgeschritten sind, hat man vom Ausbau der 380-kv-Leitungen seither nichts mehr gehört. Nun aber hat Swissgrid mitgeteilt, dass die Untersuchungen der 127 Hochspannungsmasten zwischen Pradella und La Punt ergeben haben, dass 50 der Masten zu wenig Tragkraft für den geplanten Ausbau haben. Diese Masten müssen ausgetauscht werden.

Betroffen sind laut einem Flyer, der diese Woche an die Bevölkerung verteilt wurde mit La Punt Chamues-ch, Madulain, Zuoz, S-chanf, Zernez und Scuol alle Gemeinden entlang des 50 Kilometer langen Trassees, das ausgebaut wird. Wie Swissgrid auf Anfrage erklärt, sind auf der Strecke verschiedene Mastentypen verbaut, die nicht alle die gleiche Tragkraft und die gleichen Dimensionen aufweisen. Bei den betroffenen Masten müssten jeweils ein Grossteil der Stahlteile verstärkt werden. «Es ist aus technischer und ökonomischer Sicht deshalb sinnvoll, diese zu ersetzen anstatt zu verstärken», sagt Swissgrid-Sprecherin Stephanie Bos. 

Swissgrid geht davon aus, dass sich der Ausbau der Leitungen durch diese Extraschlaufe um mindestens ein Jahr verzögert. Die Inbetriebnahme ist neu für das Jahr 2022 geplant. Die Projektänderungen liegen ab sofort bei allen betroffenen Gemeinden öffentlich auf. (ofi)

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