×

Air Berlin hat Staatskredit gut zwei Jahre nach der Pleite getilgt

Gut zwei Jahre nach der Pleite von Air Berlin hat die einst zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft den umstrittenen Staatskredit doch noch zurückgezahlt. «Wir haben die letzte Rate vor zwei Tagen getilgt», sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Donnerstag.

Agentur
sda
19.09.19 - 16:24 Uhr
Wirtschaft
Gut zwei Jahre nach der Pleite von Air Berlin hat die einst zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft den umstrittenen Staatskredit in Höhe von 150 Millionen Euro doch noch zurückgezahlt. (Archiv)
Gut zwei Jahre nach der Pleite von Air Berlin hat die einst zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft den umstrittenen Staatskredit in Höhe von 150 Millionen Euro doch noch zurückgezahlt. (Archiv)
KEYSTONE/EPA/CLEMENS BILAN

Air Berlin hatte über die Staatsbank KfW 150 Millionen Euro bekommen, um die sofortige Einstellung des Flugbetriebs zu verhindern. Doch der Plan, das Geld aus dem Verkauf der österreichischen Tochter Niki an die Lufthansa zurückzuzahlen, war am Widerstand der Brüsseler Kartellwächter gescheitert - und die Hoffnung, dass der Bund das Geld wiedersehen würde, schwand. Der Staatskredit war in der Politik daraufhin heftig kritisiert worden.

Die Zinsen für das Darlehen stehen allerdings noch aus. «Wir werden in naher Zukunft auch hier mit der Rückzahlung beginnen können», sagte Flöther. Bei einem Zinssatz von neun Prozent, den die KfW nach früheren Angaben verlangt hatte, sind bereits mehr als 27 Millionen Euro aufgelaufen.

Die Passagiere, die ihre Flüge vor der Insolvenz im August 2017 bereits bezahlt hatten, aber nicht mehr antreten konnten, und die meisten anderen Gläubiger gehen nach heutigem Stand leer aus. Sie müssen darauf hoffen, dass der Insolvenzverwalter den Rechtsstreit mit dem ehemaligen Air-Berlin-Grossaktionär Etihad gewinnt.

Flöther hat die arabische Fluggesellschaft verklagt. Er ist der Ansicht, dass Etihad schriftlich fest zugesagt hatte, Air Berlin weiter zu finanzieren, aber vertragsbrüchig wurde. Doch bis zu einem Urteil kann es Jahre dauern. Zurzeit wird noch darüber gestritten, wo die Klage überhaupt verhandelt wird.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Wirtschaft MEHR