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Partners Group leidet unter schwierigem Marktumfeld

Beim Vermögensverwalter Partners Group hat ein Einbruch der performanceabhängigen Einnahmen das Halbjahresergebnis belastet. Die sonst so erfolgsverwöhnte Zuger Gesellschaft enttäuschte somit die Markterwartungen.

Agentur
sda
10.09.19 - 08:35 Uhr
Wirtschaft
Die erfolgsverwöhnten Zuger Vermögensverwalter müssen einen Rückschlag hinnehmen. (Archivbild)
Die erfolgsverwöhnten Zuger Vermögensverwalter müssen einen Rückschlag hinnehmen. (Archivbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Insgesamt stiegen die Erträge in der ersten Jahreshälfte 2019 zwar um 4 Prozent auf 682 Millionen Franken, wie Partners Group am Dienstag mitteilte. Die Management-Gebühren machten dabei 552 Millionen aus, was einem Plus von 14 Prozent entspricht. Die performanceabhängigen Einnahmen gingen jedoch um mehr als ein Viertel auf 130 Millionen Franken zurück.

Diese «Performance Fees» sind weniger kalkulierbar als die wiederkehrenden «Management Fees», welche abhängig von den verwalteten Vermögen wachsen. Sie «wurden teilweise durch Unsicherheiten und eine damit einhergehende Zunahme der Volatilität an den Finanzmärkten zu Jahresbeginn beeinflusst», hiess es. Konkret bedeutet das: Partners Group musste wegen des schwierigen Marktumfelds die Verkäufe einiger Investments aufschieben.

Über 1'300 Mitarbeiter

Partners Group ist auf Privatmarktanlagen spezialisiert und kauft Unternehmen, um diese herauszuputzen und dann nach einigen Jahren gewinnbringend zu veräussern. Für defensive Anlagen mit stabilen Kapitalflüssen rechnet das Unternehmen derweil bestenfalls mit «mittelmässigen» Renditen - «sofern wir kein weiteres Jahrzehnt mit steigenden Kaufpreismultiplikatoren und sinkenden Zinsen erleben».

Der einzige Weg sei daher, mit einer starken Unternehmensführung aus Anlagen aktiv Mehrwert herauszuholen, sagte Co-Chef David Layton laut Mitteilung.

Um das zu tun, ist der Asset Manager stark abhängig von seinen Leuten, und das Personal muss üblicherweise im Einklang mit der Zunahme an verwalteten Vermögen wachsen. Bis Ende 2020 rechnet die Gesellschaft mit mehr als 1'500 Mitarbeitern.

Der starke Zuwachs an Personal über die vergangenen zwölf Monate habe dazu geführt, dass der Personalaufwand im ersten Semester überproportional (+6 Prozent) stieg, wie Partners Group weiter mitteilte. Wie bereits seit Mitte Juli bekannt, nahm die Anzahl der Mitarbeiter im ersten Halbjahr um 10 Prozent auf 1'326 zu.

Knapp 80 Milliarden verwaltete Vermögen

In der Folge stiegen im Berichtszeitraum sowohl der EBIT als auch der Reingewinn um jeweils 1 Prozent auf 432 Millionen beziehungsweise auf 397 Millionen Franken. Die EBIT-Marge sank auf 63 Prozent von 65 Prozent im Vorjahr, wobei das Unternehmen sich eine Marge von rund 60 Prozent als Ziel gesetzt hat.

Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt höhere Erträge von 708 Millionen Franken erwartet. Der Reingewinn war auf 404 Millionen geschätzt worden.

Wie bereits seit dem Zwischenbericht im Juli bekannt, verwaltete die Gesellschaft per Ende Juni mit 79,8 Milliarden Euro 9,6 Prozent mehr Vermögen als noch Ende 2018. Für die hauptsächlich institutionellen Kunden - mehr als die Hälfte sind Pensionskassen - wurde im ersten Halbjahr eine Summe von 6,9 Milliarden US-Dollar investiert.

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