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Nissan streicht nach Gewinneinbruch 12'500 Stellen

Nissan steckt in der Krise. Nicht nur der Fall des angeklagten früheren Verwaltungsratschefs Carlos Ghosn belastet den japanischen Autobauer. Auch geschäftlich läuft es alles andere als rund.

Agentur
sda
25.07.19 - 09:50 Uhr
Wirtschaft
Der Nissan-Chef Hiroto Saikawa steht unter Druck:  Nach dem Rausschmiss von Carlos Ghosn muss er den japanischen Autokonzern aus dem Tief führen. Heute wurde der Abbau von 12'500 Arbeitsplätzen angekündigt. (Archivbild)
Der Nissan-Chef Hiroto Saikawa steht unter Druck: Nach dem Rausschmiss von Carlos Ghosn muss er den japanischen Autokonzern aus dem Tief führen. Heute wurde der Abbau von 12'500 Arbeitsplätzen angekündigt. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/KOJI SASAHARA

Der japanische Renault-Partner Nissan streicht nach einem heftigen Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal rund 12'500 Stellen. Wie Japans zweitgrösster Autobauer am Donnerstag bei der Bilanzvorlage mitteilte, werden die globalen Produktionskapazitäten zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 (31. März) um 10 Prozent abgebaut. Nissan musste im ersten Quartal des bis 31. März 2020 laufenden Geschäftsjahres einen starken Rückgang des operativen Gewinns um 98,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Yen (14,6 Millionen Franken) hinnehmen. Analysten hatten mit einem Minus von 66 Prozent gerechnet.

Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um 94,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 6,4 Milliarden Yen. Der Umsatz verringerte sich im Berichtsquartal zudem um 12,7 Prozent auf rund 2,4 Billionen Yen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, werde die Produktpalette um mindestens zehn Prozent zum Ende des Geschäftsjahres 2022 verkleinert, hiess es weiter. Man werde sich künftig auf globale Kernmodelle und regional strategische Modelle konzentrieren, teilte der Konzern weiter mit. Nissan hat unter anderem Probleme in den USA, wo Rabatte zur Verkaufsförderung seit Jahren an den Renditen nagen. Nach dem Rausschmiss des ehemaligen Renault-Chefs Carlos Ghosn als Verwaltungsratschef bei den Japanern steht Vorstandschef Hiroto Saikawa unter Druck, den Konzern aus dem Tief zu führen.

Nach der Verhaftung Ghosns in Japan war das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine schwere Krise geraten. Ghosn war ein Verstoss gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden.

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