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Erstmals die 100-Millionen-Marke geknackt

Die Graubündner Kantonalbank hat mit einem Konzerngewinn von über 100 Millionen Franken ein sehr gutes Halbjahresergebnis erzielt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf den Ausbau des Anlagegeschäftes. Und nun sind auch die Aussichten für das ganze Jahr besser als erwartet.

Südostschweiz
25.07.19 - 07:33 Uhr
Wirtschaft
Der  Hauptsitz der Graubündner Kantonalbank am Postplatz in Chur.
Der Hauptsitz der Graubündner Kantonalbank am Postplatz in Chur.
PRESSEBILD

Die Kennzahlen:

  • Konzerngewinn: 100,5 Millionen Franken (+1,1 Prozent)
  • Geschäftserfolg: 103,9 Millionen Franken (-1,0 Prozent)
  • Neugeldentwicklung: -32,7 Millionen Franken (-0,1 Prozent)
  • Hypothekarwachstum: +271,6 Millionen Franken (+1,6 Prozent)

«Die strategische Weiterentwicklung zu einer relevanten Anlagebank spiegelt sich im Halbjahresergebnis: Erstmalig stammt über ein Drittel der Erträge aus dem Anlagegeschäft», hält Bankpräsident Peter Fanconi fest. Und CEO Alois Vinzens freut sich über das letzte Semesterergebnis in seiner Verantwortung: «Wir blicken auf ein herausforderndes, aber trotzdem sehr erfolgreiches Halbjahr zurück. Die Last der Negativzinsen wird sichtbar. Trotzdem konnten wir den Konzerngewinn erstmals auf über 100 Millionen Franken in einem Semester steigern», wird Vinzens in einer Mitteilung zitiert.

Die Graubündner Kantonalban (GKB) hat neben der bestehenden Beteiligung an der Privatbank Bellerive AG auf den 1. Juli 2018 51 Prozent am Zürcher Vermögensverwalter Albin Kistler AG erworben. Ziel war und ist es, das Anlagegeschäft auszubauen und die Abhängigkeit vom Zinsdifferenzgeschäft weiter zu reduzieren.

Konzerngewinn gesteigert

Der Geschäftserfolg, das operative Konzernergebnis der GKB, liegt im ersten Halbjahr nur knapp unter Vorjahresniveau (103,9 Millionen Franken/‑1,0 Prozent). Der Konzerngewinn steigt um 1,1 Prozent auf 100,5 Millionen Franken und liegt erstmals über der 100-Millionen-Marke. Die Privatbank Bellerive AG kann ihren Ergebnisbeitrag knapp auf dem guten Vorjahresniveau halten.

Der Geschäftsertrag (209,4 Millionen Franken) steigt durch den Konsolidierungseffekt von Albin Kistler AG um 11,4 Millionen Franken (+5,7 Prozent). Die Konsequenzen der Negativzinspolitik der Schweizerischen Nationalbank werden verstärkt im Ergebnis sichtbar. Die laufende Margenverengung sowie die flachere Zinsstrukturkurve resultieren in einem um  6,9 Millionen Franken tieferen Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft. Die Mehrerträge beim Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie beim übrigen ordentlichen Erfolg wirkten kompensierend und führten zur erwähnten Steigerung des Geschäftsertrages.

Der Geschäftsaufwand (91,5 Millionen Franken) erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um +7,3 Prozent. Die Mehrkosten erklären sich einzig durch die Vollkonsolidierung der Albin Kistler AG. 

CEO Alois Vinzens und Bankpräsident Peter Fanconi. PRESSEBILD
CEO Alois Vinzens und Bankpräsident Peter Fanconi. PRESSEBILD

Kundenausleihungen von 20 Milliarden

Das Geschäftsvolumen des GKB Konzerns beträgt 55,0 Milliarden Franken. Das Ausleihungsvolumen an Kunden nahm um 354,5 Millionen Franken (+1,8 Prozent) zu. Die hypothekarisch gedeckten Ausleihungen partizipierten am Wachstum mit 271,6 Millionen Franken (+1,6 Prozent). Die GKB weist mit dem Halbjahresergebnis 2019 ein Eigenkapital von 2’656.6 Millionen Franken aus. 

Operatives Ergebnis besser als erwartet

Aufgrund der Semesterzahlen erhöht die GKB ihren Ausblick für 2019. Die Bank erwartet den Geschäftserfolg neu bei 185 bis 190 Millionen Franken. (bisher 175 bis 180 Millionen Franken). Das Wachstumsziel bei den Kundenausleihungen wird auf 550 Millionen Franken (bisher 350 Millionen Franken) erhöht und beim Kundenvermögen auf 300 Millionen Franken (bisher 500 Millionen Franken) reduziert. Die Reduktion ist auf die breitere Anwendung von Negativzinsen bei Kundengeldern im Stammhaus zurückzuführen.

Jubiläum im Zeichen der Nachhaltigkeit
2020 feiert die GKB ihr 150-Jahr-Jubiläum. Im Jubiläumsjahr setzt die Bank mit nachhaltigen Projekten Zeichen für die Zukunft, weil ihr Graubünden am Herzen liegt. Das Wasser, die Natur und die Nachhaltigkeit stehen im Zentrum. Als erstes Jubiläumsprojekt stellte die GKB im Mai das Bündner E-Gipfelbuch vor. Weitere Projekte werden an der Medienkonferenz zum CEO-Wechsel am 26. September 2019 präsentiert. Laufende Informationen zum GKB Jubiläum gibt es unter gkb2020.ch oder in den Sozialen Medien mit dem Hashtag #gkb2020

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