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Bayer verkauft Fusspflege-Marke Dr. Scholl's an US-Investor

Der durch Tausende Glyphosat-Klagen unter Druck geratene Pharma- und Chemiekonzern Bayer treibt den Verkauf von Unternehmensteilen voran. Er verkaufte die Fusspflege-Marke Dr. Scholl's für 585 Millionen Dollar an den US-Finanzinvestor Yellow Wood Partners.

Agentur
sda
22.07.19 - 17:06 Uhr
Wirtschaft
Der durch Glyphosat-Klagen unter Druck geratene Pharma- und Chemiekonzern Bayer verkauft Unternehmensteile. Die Fusspflege-Marke Dr. Scholl's geht für 585 Millionen Dollar an den US-Finanzinvestor Yellow Wood Partners. (Archivbild)
Der durch Glyphosat-Klagen unter Druck geratene Pharma- und Chemiekonzern Bayer verkauft Unternehmensteile. Die Fusspflege-Marke Dr. Scholl's geht für 585 Millionen Dollar an den US-Finanzinvestor Yellow Wood Partners. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA/SASCHA STEINBACH

Dies teilten die beiden Unternehmen am Montag mit. Dr. Scholl's erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 234 Millionen Dollar.

«Wir glauben, in Yellow Wood Partners den richtigen Partner gefunden zu haben, der weiter in die Marke investiert und ihr Wachstum erfolgreich fortsetzt», sagte Bayer-Vorstandsmitglied Heiko Schipper. Der Leverkusener Konzern hatte Dr. Scholl's 2014 mit anderen rezeptfreien Produkten des US-Pharmakonzerns Merck & Co übernommen.

Doch nun will sich der Aspirin-Hersteller im Geschäft mit verschreibungsfreien Mitteln auf seine Kernmarken konzentrieren. Die Sonnenschutz-Sparte Coppertone hatte der Konzern schon im Mai für 550 Millionen Dollar an den Nivea-Hersteller Beiersdorf veräussert. Zudem will sich Bayer von seinem Tiermedizin-Geschäft trennen und erwägt Insidern zufolge einen Zusammenschluss der Sparte mit dem US-Rivalen Elanco Animal Health.

Die Verkaufspläne sind Teil eines umfangreichen Konzernumbaus nach der milliardenschweren Übernahme des Pflanzenschutz-Herstellers Monsanto, der weltweit rund 12.000 Arbeitsplätze kosten wird. Bayer-Chef Werner Baumann hatte bei der Vorstellung der Pläne Ende November beteuert, diese seien keine Reaktion auf die Glyphosat-Klagen. Wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des von Monsanto entwickelten Unkrautvernichters Glyphosat sieht sich der Konzern in den USA mit mehr als 13.400 Klagen konfrontiert.

Die Aktie hat seit der 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme rund 40 Prozent verloren, an der Börse ist Bayer weniger wert als der Konzern für Monsanto gezahlt hatte. Auch der Verkauf von Dr. Scholl's konnte die Papiere nicht beflügeln: Die Aktie notierte am Montag 0,4 Prozent höher und befand sich damit im Leitindex Dax im Mittelfeld.

Yellow Wood erwirbt die Markenrechte an Dr. Scholl's in Nord- und Südamerika, die sich bisher im Besitz von Bayer befinden. Zudem übernehme der Investor aus Boston rund 30 Mitarbeiter in den USA und Kanada, wie die beiden Unternehmen weiter mitteilten. Nach Vorliegen der Kartellfreigaben und anderer Bedingungen soll die Übernahme im vierten Quartal abgeschlossen werden.

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