Notenbankchef entlassen: Fitch senkt Kreditwürdigkeit der Türkei
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat von der US-Ratingagentur Fitch die Quittung für den Rauswurf des Notenbankchefs am Wochenende erhalten. Das Institut senkte die Einstufung für die Kreditwürdigkeit des Landes um eine Stufe von «BB» auf «BB-».
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat von der US-Ratingagentur Fitch die Quittung für den Rauswurf des Notenbankchefs am Wochenende erhalten. Das Institut senkte die Einstufung für die Kreditwürdigkeit des Landes um eine Stufe von «BB» auf «BB-».
Damit sackt das Land noch tiefer in den «Ramschbereich» ab, wo im allgemeinen nur noch spekulativ eingestellte Investoren zugreifen. Zudem kann es noch weiter nach unten gehen, denn den Ausblick behielt Fitch mit «Negativ» bei, wie aus einer am späten Freitagabend veröffentlichten Mitteilung hervorgeht.
Zur Begründung für den Schritt verwies die Agentur explizit auf die Absetzung von Cetinkaya. Diese Massnahme beschädige das ohnehin schon angeschlagene inländische Vertrauen, hiess es. Zudem werde damit der Kapitalfluss in die Türkei gefährdet.
Erdogan hatte Murat Cetinkaya unter Protest von Opposition und Wirtschaftsexperten den Chef der Zentralbank geschasst. Die Zeitung «Hürriyet» berichtete am Sonntag, Erdogan habe nach der Entscheidung gesagt: «Wir haben ihm auf Wirtschaftstreffen immer wieder gesagt, dass er die Zinsen senken soll. Wir haben gesagt, wenn die Zinsen sinken, sinkt auch die Inflation. Er hat aber das Nötige nicht getan.»
Entgegen der gängigen Wirtschaftslehre ist Erdogan der Auffassung, dass ein hoher Leitzins nicht ein Mittel gegen die Inflation ist, sondern eine Ursache.
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