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3000 Euro für 3 Minuten Film

Drei Churer Studenten der HTW durften als Sieger des Deutschen Medienpreises für Datenschutz 3000 Euro entgegennehmen. Einer der drei Filmemacher, Gion Hunziker, erzählt, wie es zu dem Film kam und wie viel Arbeit in dem Projekt steckt.

Südostschweiz
24.06.19 - 07:23 Uhr
Wirtschaft
Drei Bündner Studenten erhielten in Deutschland einen mit 3000 Euro dotierten Preis.
Drei Bündner Studenten erhielten in Deutschland einen mit 3000 Euro dotierten Preis.
PRESSEBILD

Unzählige Stunden Planung, zwei Tage filmen und rund 100 Gigabyte Filmmaterial – Das und mehr steckten drei Multimedia Production Studenten der HTW in ein Ausbildungs-Projekt. Diese Arbeit wurde nun mit dem Datenschutz Medienpreis des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands ausgezeichnet. Gegenüber Radio Südostschweiz schildert Student Gion Hunziker, wie das Konzept hinter dem Kurzfilm aussieht.

Gion Hunziker, um was geht es in Eurem Kurzfilm?

Darin geht es um die Chancen und die Risiken der Aufzeichnung unserer Gesundheitsdaten. Wir wollten ein leicht überspitztes Zukunftsszenario darstellen anhand der Situation eines jungen Erwachsenen. Erstaunlich daran ist, dass das Szenario gar nicht mehr so realitätsfern ist. Wir haben den Film vor einem Jahr gemacht und mittlerweile ist die Situation ziemlich ähnlich wie in unserem Film.

Ihr habt Euch auch auf die Werte einer Studie gestützt.

Genau, die Studie besagt, dass viele Menschen und auch Unternehmen Interesse an unseren Gesundheitsdaten zeigen. Viele Menschen wissen nicht, dass sie durch Apps, Fitnesswatches und ähnliches einen grossen virtuellen Datenabdruck hinterlassen. Wenn dieser Datenabdruck mehrheitlich aus Gesundheitsdaten und persönlichen Informationen besteht, können die Daten dazu dienen, einem Unternehmen noch mehr Geld zu erwirtschaften. Das sollte natürlich nicht so sein. Das Interesse wird aber laut der Studie immer grösser und der Endnutzer weiss schlussendlich nicht, was mit seinen Daten passiert.

Dient der Film auch ein wenig als Spiegel für die Gesellschaft?

Ja, der Film soll den Leuten auch zeigen, was sie alles von sich preisgeben. Das Szenario soll aufrütteln. Man erschrickt wirklich, wenn man sieht, was beispielsweise Uhren alles aufzeichnen können. Oft sind es auch Formulare, welche man online ausfüllt, einfache Likes oder was man online konsumiert.

Der Film geht 3 Minuten und 18 Sekunden. Welcher Aufwand steckt hinter diesem Kurzfilm?

Wir hatten rund 100 GB Videomaterial und 30 GB Tondateien. Das ganze Projekt hat sich über ein Semester hin gezogen. Wir mussten einige Male umstrukturieren. Die Vorgabe der HTW war eigentlich vier Minuten, wir haben allerdings einiges gekürzt. Für unsere Zielgruppe sind drei bis vier Minuten schon fast zu lange, um den Film fertig zuschauen. Gedreht haben wir in zwei Tagen, die Postproduction zog sich aber schon in die Länge. Wir mussten auch Deutsche Untertitel bereitstellen, sodass alle den Dialektteil verstehen.

Ihr habt 3000 Euro Preisgeld erhalten. Habt Ihr das persönlich gewonnen oder für die HTW?

Nein, auf dem Check standen unsere Namen und wir haben sie selbst verdient. Meret Kaufmann hat den Film auch selbst eingereicht, das war nicht die Schule oder der Auftraggeber. Es ging auf ihre Initiative. Wir sind dankbar, dass wir gewonnen haben und jetzt können wir etwas cooles mit dem Geld machen.

Und hier könnt Ihr den preisgekrönten Kurzfilm sehen:

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