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«Ein Lädeli, so wie bisher, wird es vorerst nicht mehr geben»

Vor einem Monat ist das Alpenhirt-Lädeli in Tschiertschen fast vollständig ausgebrannt. Inzwischen normalisiert sich der Betrieb des Alpenhirt langsam wieder - wobei, so wie vorher wird es nie mehr sein, sagt Adrian Hirt gegenüber RSO. Und wie es mit dem Lädeli weitergeht, ist noch völlig offen.

Südostschweiz
28.05.19 - 10:00 Uhr
Wirtschaft

Genau einen Monat ist es her, da brannte die alte Post in Tschiertschen lichterloh. Schnell war klar, der Brand, der wegen einer Gasflasche in einer Wohnung im Parterre ausgebrochen war, hatte ein prominentes Opfer gefordert: der Verkaufsladen des «AlpenHirt» brannte fast vollständig aus.

«Als ich vom Brand erfahren habe, wollte ich es erst gar nicht richtig wahrhaben», sagte Adrian Hirt am Tag nach dem Brand.  «Ich bin sofort hergefahren und sah, wie mein ganzes Hab und Gut brannte. Wir stehen alle noch unter Schock.»

Auf die Frage von Radio-Südostschweiz-Reporter Gian Andri Carl, ob inzwischen wieder so etwas wie Normalität eingekehrt sei, meint Adrian Hirt lakonisch: «Was heisst schon Normalität in einem Start-Up?» Aber ja, es gehe voran, man habe eine Übersicht – aber wie genau es mit «Alpenhirt» und dem Lädeli weitergehe, das müsse man in nächster Zeit noch schauen. «Ein Lädeli, so wie bisher, wird es vorerst nicht mehr geben.»

Lädeli ist (vorerst) Geschichte

Neben dem symbolischen und emotionalen Verlust – «das Lädeli war der Ort, wo wir die Leute begrüsst haben, über den man geredet hat. Es war unser Vorzeige-Ort» – ist auch der wirtschaftliche Faktor nicht zu vernachlässigen. Immerhin rund einen Viertel des Umsatzes machte der Alpenhirt durch den Direktverkauf in Tschiertschen. Wie sich das nun längerfristig auswirken werde, das müsse sich erst noch zeigen, sagt Hirt. Immerhin, in einem Punkt hatte der Alpenhirt Glück im Unglück. Der Raum, in dem das Trockenfleisch gelagert wird, war vom Brand nicht betroffen und so konnte man die Lieferaufträge für alle Partner trotz der Umstände bewältigen.

Das weitere Vorgehen wird erst konkret, wenn sich mit den Versicherungen alles geklärt hat, wie Hirt weiter ausführt. Langsam trudeln zwar etwa Möbel wieder ein, die restauriert werden können, aber einen Raum zum Einrichten gibt es nicht. «Wir haben zwar jetzt wieder einen funktionierenden Bürobetrieb und eine kleine ‹Repräsentations-Ecke›, aber sonst warten wir jetzt erst mal ab.» Wie es danach mit dem Alpenhirt-Lädeli weitergeht, werde man im Rahmen eines neuen Gesamtkonzeptes erst noch erarbeiten müssen. (ofi)

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