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Glarner Garagisten wollen den Schalter umlegen

An den Klimastreik-Tagen ist CO2 das grosse Thema auf der Strasse. Am Garagissimo-Wochenende sind noch die Verbrennungsmotoren in der Überzahl. Doch die E-Autos kommen in Fahrt.

Fridolin
Rast
22.03.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Doppelt neuer Antrieb zum Garagissimo-Wochenende: Edwin Koller vor dem Renault Zoé.
Doppelt neuer Antrieb zum Garagissimo-Wochenende: Edwin Koller vor dem Renault Zoé.
SASI SUBRAMANIAM

Der Frühling kommt, und damit das Wochenende von Garagissimo, an dem dieses Jahr 17 Glarner Garagisten ihre Neuheiten, Sondermodelle und Rabatte präsentieren. Unter anderen Vorzeichen, müsste man allerdings annehmen: Mit dem Dieselskandal und immer unrealistischeren Abgaswerten hat die Branche ihren Ruf aufs Spiel gesetzt. Doch mit dem ungebremsten SUV-Boom nimmt der Ausstoss des Klimagases CO2 weiter zu. Jenes CO2, das für die Klimaerwärmung nach Forschungsstand hauptverantwortlich ist und gegen das die Jungen weit herum an Klimademonstrationen teilnehmen.

Die «Südostschweiz» hat sich zum Start der Garagissimo mit Edwin Koller unterhalten, dem Präsidenten der Glarner Garagisten und selber Inhaber der Freihof-Garage in Näfels. Koller hat im Lauf des letzten Jahres seinen Garagenbetrieb erneuert und ausgebaut.

Dutzende Autos strahlen im Verkaufsraum und vor dem neuen Gebäude um die Wette. Und das Bild ist noch weitgehend von Modellen mit Benzin- und Dieselmotor geprägt.

E-Verkaufsschlager im Angebot

Aber die Zeit des Elektroantriebes und anderer Alternativantriebe kommt, wie Koller im Interview sagt. Und die Palette werde rasch wachsen. Der Elektroantrieb sei ausgereift, er mache Spass und sei ein Statement. Etwas also, dessen technischen Vorteilen mit einem viel höheren Wirkungsgrad man sich kaum mehr verschliessen kann – sofern denn der Strom dafür aus sauberen und CO2-neutralen Quellen stammt.

Mit einer realen Reichweite von rund 300 Kilometern sei ein Stromer absolut langstreckentauglich, zerstreut Koller Bedenken. Ladestationen gebe es genügend, es brauche einzig noch etwas Organisation – etwa die Kombination von Ladepause und Mittagessen.

Die Autobranche werde sich damit wandeln. Doch Koller sieht sie gerüstet: «Bei uns werden heute Mechatroniker ausgebildet und beschäftigt», sagt er: «Und die geben extrem Gas. Das ist auch schon die Antwort auf den anstehenden Wandel in unserem Gewerbe.»

Immer grösser? Immer billiger

«Bei uns stellen wir den Trend zu ‘immer grösser’ nicht fest», relativiert Koller den Trend zu grossen SUV. Gewisse Marken hätten aber die Preise stark gesenkt, das stelle eine Verlockung dar beim Autokauf. Und letztlich sei Entscheidungsfreiheit ja etwas Positives.

Die Preise sind allerdings auch bei den kleineren Autos gesunken, wie Koller erklärt. Eintauschaktionen an den Garagissimo-Tagen sollen zusätzlich locken. Dies als ein zusätzliches Kaufargument – denn auch das alte, das man eintauschen könnte, ist weniger wert: Als Folge des Preisrutsches seien auch die Occasionspreise gesunken.

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