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Der Permafrost in der Schweiz erwärmt sich wieder weiter

Der Erwärmungstrend im alpinen Permafrost der Schweiz hatte eine kurze Pause eingelegt. Nun geht er jedoch weiter, wie Messungen des Schweizer Permafrostmessnetzes PERMOS zeigen.

Agentur
sda
19.03.19 - 11:25 Uhr
Wirtschaft
Eine der PERMOS-Messstationen auf dem Schilthorn in den Berner Alpen.
Eine der PERMOS-Messstationen auf dem Schilthorn in den Berner Alpen.
Cécile Pellet

Im hydrologischen Jahr 2016/2017 machte die Erwärmung des alpinen Permafrosts in der Schweiz eine Pause, was auf ein bis zwei schneearme Winter zurückging. Nun setzt sich die Erwärmung jedoch fort: In den oberflächennahen Schichten lagen die Temperaturen 2017/2018 wieder nahe bei oder über den bisherigen Rekordwerten, wie die Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften am Dienstag mitteilten.

Vor allem die grosse Hitze und starke Sonneneinstrahlung im Sommer 2018 führten von Juli bis September an der Oberfläche der Schutthalden und Blockgletscher im Permafrost zu Temperaturen über der Norm. An vier von 15 Bohrlochstandorten des Permafrostmessnetzes PERMOS taute eine so dicke oberste Schicht ab wie in keinem der bisher gemessenen Sommer seit dem Jahr 2000.

So zum Beispiel auf dem Stockhorn bei Zermatt VS: Dort reichte die Auftauschicht 2018 bis in 4,8 Metern Tiefe, deutlich mehr als im Hitzesommer 2003 mit einer Tiefe von 4,3 Metern. An fünf weiteren der Standorte lag die Dicke der Auftauschicht nahe oder beim bisherigen Rekordwert. Für die restlichen Standorte liegen noch keine Werte vor, schrieb die Akademie.

Verzögerte Wirkung in der Tief

In tieferen Schichten sei hingegen die Abkühlung von 2016/2017 noch feststellbar, zumindest dort, wo die Schneedecke Einfluss auf die Bodentemperaturen hat, also bei Schutthalden und Blockgletschern. In 10 bis 20 Metern Tiefe sei die Temperatur dort im September 2018 noch nicht wieder auf dem Niveau von vor der Abkühlung angekommen.

Allerdings benötigt die sommerliche Hitze rund sechs Monate, um zehn Meter in die Tiefe vorzudringen. Die Folgen des Hitzesommers werden demnach erst nach diesem Winter feststellbar sein, hiess es. An Steilhängen, wo sich keine Schneedecke halten kann, setzte sich der Erwärmungstrend indes ungebrochen fort.

Als Permafrost bezeichnet man dauerhaft gefrorenes Untergrundmaterial. In der Schweiz findet man ihn unter rund fünf Prozent der Landesfläche, typischerweise in schattigen Schutthalden und Felswänden oberhalb von etwa 2500 Metern über Meer.

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Permafrost-Auftauen:
1) was da in der Schweiz ins Rutschen kommen wird (auch für die Immo-Branche).
2) was dadurch z.B. in Russland an CO2/Methan freigesetzt werden wird.
Aber die Schweizer nehmen die Klimaerwärmung cool: Fahren NOCH mehr Auto mit NOCH grösseren Autos; fliegen NOCH mehr Flugzeug (gemäss Beobachter Sonderheft), während im Ktipp-Leserbrief das "Bundesamt für Zivilluftfahrt" als quasi verfilzt mit den Fluganbietern und als "Bundesamt für Zuviel-Luftfahrt" beschrieben wird.
Meine Diagnose: Autofahren entspricht etwa Spiel-, Handysucht. Wenn Raucher nicht mal durch den Packungsaufdruck "Tödlich" aufhören... Der Sozialleiter eines Kantonsspitals sagte mir: Manche Menschen sterben lieber, als dass sie ihr Verhalten ändern würden.
Youtube:
Sagt den Kindern die Wahrheit!
https://www.youtube.com/watch?v=ZBfSDdIDTRI
Siehe meinen ultimativen Kommentar:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2019-03-17/angriff-auf-die-gruene…

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