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Kopter expandiert in die USA

Die Molliser Kopter Group AG baut in Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana eine Produktionsstätte für ihr Helikoptermodell SH09 auf. Bis 2025 sollen dort 120 Arbeitsplätze entstehen.

Marco
Häusler
07.03.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Marenco.Kopter.Andreas Löwenstein.
CEO Andreas Löwenstein gab am Mittwoch bekannt, dass in Lafayette künftig rund 100 SH09-Helikopter pro Jahr produziert werden sollen
SASI SUBRAMANIAM

Bekannt gegeben wurden die Pläne der Kopter Group AG am Dienstagmittag (Ortszeit) an ihrem Stand an der Heli-Expo in Atlanta. Mit dem Gouverneur des US-Bundesstaates Louisiana, John Bel Edwards, gab Kopters Chief Executive Officer (CEO) Andreas Löwenstein im Rahmen einer Medienkonferenz bekannt, dass in Lafayette künftig rund 100 SH09-Helikopter pro Jahr produziert werden sollen. So entstünden bis 2025 rund 120 Arbeitsplätze.

Kopter miete ein fast 8000 Quadratmeter grosses, «hochmodernes Helikopter-Montagegebäude von der Eigentümerin Lafayette Airport Commission», steht in der Mitteilung weiter. Dieses zukünftige Produktions- und Support-Center ergänze die bereits bestehenden und in Kürze erweiterten Kopter-Standorte in der Schweiz und werde Kunden in Nord- und Südamerika bedienen.

Für die lokale Wertschöpfung sollen Fertigungsteile von US-Lieferanten bezogen werden. Diese Teile sollen «wertmässig über die Hälfte des Wertes des SH09 ausmachen», der pro Stück und je nach Ausrüstung ab etwa 3,3 Millionen Franken kosten wird.

Auslieferungen in zwei Jahren

Den Bau der 25,3 Millionen Dollar (rund 25,4 Millionen Franken) teuren Montageanlage auf dem Gelände des Regionalflughafens Lafayette habe ursprünglich der Staat Louisiana finanziert. Kopter plane nun aber «bedeutende zusätzliche Investitionen in neue Geräte und Gebäudeerweiterungen».

Mit dem Einstellen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wolle Kopter noch in diesem Jahr beginnen und die Betriebsaufnahme per Mitte 2020 vorbereiten, um mit der Auslieferung der ersten dort montierten Helikopter 2021 zu beginnen. «Bis 2025 will Kopter in Lafayette mindestens 120 neue direkte Arbeitsplätze schaffen, während die Produktion auf ein erwartetes Volumen von rund 100 SH09 pro Jahr ansteigen soll», steht in der Mitteilung.

Zitiert wird in dieser auch Gouverneur Edwards: «Wir freuen uns, dass Kopter Louisiana und Lafayette als Montagestandort eines dynamischen neuen Luftfahrtprodukts ausgewählt hat.» Zur «ersten Wahl für die Zukunft von Kopter auf dem amerikanischen Kontinent» gemacht habe Lafayette «Louisianas hervorragende Mitarbeiterbasis und die Betriebsanlagen sowie unser wettbewerbsfähiges Geschäftsklima». Denn: «Kopter hätte jeden beliebigen Standort in Nordamerika für die Montage dieses neuen Helikopters wählen können.»

Monatelange Vorgespräche

Laut Kopter-CEO Löwenstein gibt es mehrere Gründe für die Standortwahl. Er wird in der Mitteilung so zitiert: «Erstens wegen Louisiana, einer schnell wachsenden und attraktiven Region und bereits heute Standort mehrerer wichtiger Helikopterbetreiber und vieler Industrieunternehmen.»

Zweitens ermögliche der Standort den einfachen Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften «und einem qualitativ hochwertigen Bildungsumfeld», und drittens genüge die Anlage höchsten Ansprüchen und ermögliche einen praktisch sofortigen Betrieb. «Die Lage am Flughafen bietet eine ideale Produktionsumgebung mit schneller, einfacher Logistik und kommerzieller Anbindung.»

Vorausgegangen seien der Wahl des Standorts monatelange Gespräche mit der Standortförderung Louisiana Economic Development. In diesen habe der Staat Louisiana Kopter ein «wettbewerbsfähiges Incentivierungspaket», also verschiedene Anreize angeboten.

Bereits im Juli 2018 hatte Kopter die 100-prozentige US-Tochtergesellschaft Kopter North America als Limited Liability Company (LLC) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet. CEO dieser LLC ist Kopter-Kundenchef Christian Gras, Larry Roberts leitet den Verkauf, das Marketing und den Kundendienst.

 

Marco Häusler ist Dienstchef der Zeitungsredaktion «Glarner Nachrichten». Er absolvierte den zweijährigen Lehrgang an der St. Galler Schule für Journalismus und arbeitete bei der ehemaligen Schweizerischen Teletext AG und beim «Zürcher Unterländer», bevor er im Februar 2011 zu Somedia stiess. Mehr Infos

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