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Vincenz kann derzeit nur abwarten

Die Ära Pierin Vincenz hinterlässt bei der Raiffeisen-Gruppe Spuren. Ihr Gewinn ist im Geschäftsjahr 2018 eingebrochen. Der frühere Konzernchef wird indirekt dafür verantwortlich gemacht. Hinterlässt das auch bei ihm Spuren?

Südostschweiz
03.03.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Nach der Ära Pierin Vincenz bleiben bei Raiffeisen viele offene Fragen.
Nach der Ära Pierin Vincenz bleiben bei Raiffeisen viele offene Fragen.
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Der Gewinn der Raiffeisen-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2018 auf eine Höhe von 540,8 Millionen Franken eingebrochen - nach 917,1 Millionen im Vorjahr. Das wurde am Freitag bekannt. Grund für den Gewinneinbruch sind Wertberichtigungen. Beteiligungen, die Raiffeisen wegen ihres ehemaligen Konzernchefs Pierin Vincenz getätigt hatte, sind in der Vergangenheit zu hoch bewertet worden.

Der Bündner Ex-Banker wird also für den Gewinneinbruch verantwortlich gemacht. Im Interview erklärt der «Südotschweiz»-Wirtschaftsexperte Stefan Schmid, was dies für Vincenz selbst bedeuten könnte.

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Vincenz der Grosse
Inwiefern sich Vincenz strafrechtlich verantworten muss, wird sich noch zeigen. Fakt ist der Vertrauensverlust in seine Person und durch seine ausgelebte Gier und Verhältnislosigkeit, die er ganz alleine zu verantworten hat. Dafür zahlt er nun mit seinem Gesichtsverlust. Mitarbeitern auf verschiedensten Positionen in der Raiffeisen, kann man wohl vorauseilenden Gehorsam ankreiden, sie werden wünschenswert eine Lehre daraus ziehen. Wem Vincenz nicht genehm war, wurde abgeschossen und war erledigt. Das besorgte Vincenz und seine ihm devoten Untergebenen mit Methode. Ein Klima, eine Kultur, die bei Vincenzens dieser Welt eben so üblich und leider auch menschlich ist.
Ob Vincenz und seine feigen Vasallen je wieder einen verantwortungsvollen Job kriegen? Vermutlich ja. Menschen vergessen sehr schnell und die Sonne scheint auch über die übelsten Unkräuter auf einem Acker. Zu hoffen bleibt nur, dass ihm sofort die rote Karte gezeigt wird, wenn Vincent meint, ganz wieder er selbst sein zu können. Sein Machtgehabe wird er sich jedenfalls abschmieren müssen, sollte ihm je ein Comeback gelingen.

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