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Modekonzern Esprit streicht in Deutschland mindestens 400 Stellen

Der in die roten Zahlen gerutschte Modekonzern Esprit streicht in Deutschland mindestens 400 Stellen. Vorderhand ist vor allem die Verwaltung betroffen. Aber auch das Ladennetz soll überprüft werden.

Agentur
sda
26.02.19 - 15:16 Uhr
Wirtschaft
Bei Esprit drohen Ladenschliessungen: Das deutsche Modeunternehmen will die Rentabilität aller Läden überprüfen. (Themenbild)
Bei Esprit drohen Ladenschliessungen: Das deutsche Modeunternehmen will die Rentabilität aller Läden überprüfen. (Themenbild)
KEYSTONE/EPA/YM YIK

Betroffen vom Stellenabbau sei zunächst die deutsche Zentrale in Ratingen, die bis Ende Juni ebenso wie das weltweite Netz des Unternehmens 35 bis 40 Prozent aller Verwaltungsstellen abbauen müsse, teilte Esprit am Dienstag mit. In Ratingen waren Ende vergangenen Jahres rund 1160 Mitarbeiter beschäftigt.

Hinzu kommen kann ein möglicher Personalabbau durch Ladenschliessungen. Das Unternehmen kündigte an, die Rentabilität aller Läden überprüfen zu wollen und in «manchen Fällen» auch Geschäfte zu schliessen. Ende vergangenen Jahres waren in Deutschland in 137 eigenen Esprit-Läden rund 1540 Mitarbeiter beschäftigt.

Auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2018/19, das am 30. Juni endet, hatte der Modekonzern mit einem Netto-Verlust von 1,773 Milliarden Hongkong Dollar (knapp 225 Millionen Franken) zuvor weiter tiefrote Zahlen geschrieben.

Hintergrund seien vor allem Aufwendungen für den laufenden Restrukturierungsplan gewesen, hiess es. Der Umsatz ging im ersten Halbjahr 14,4 Prozent auf 6,766 Milliarden Hongkong Dollar zurück.

Im gesamten zurückliegenden Geschäftsjahr 2017/18 hatte das Unternehmen mit Firmensitz im nordrhein-westfälischen Ratingen und Börsennotierung in Hongkong einen Nettoverlust von rund 2,5 Milliarden Hongkong Dollar erwirtschaftet.

Esprit-Chef Anders Kristiansen kündigte ein Sanierungsprogramm mit einer zunehmenden Konzentration auf den asiatischen Markt an. Bislang erwirtschaftet das Unternehmen mehr als 50 Prozent seiner Umsätze in Deutschland und insgesamt knapp 90 Prozent der Erlöse in Europa.

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