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«National Enquirer» weist Bezos' Erpressungsvorwurf zurück

Das US-Boulevardblatt «National Enquirer» hat Vorwürfe einer Erpressung von Amazon-Chef Jeff Bezos zurückgewiesen. «Es ist absolut keine Erpressung», sagte Anwalt Elkan Abramowitz am Sonntag dem US-Sender ABC.

Agentur
sda
11.02.19 - 00:59 Uhr
Wirtschaft
Im Streit mit dem US-Präsident Donald Trump nahestehenden Boulevardblatt "National Enquirer": Amazon-Chef Jeff Bezos.
Im Streit mit dem US-Präsident Donald Trump nahestehenden Boulevardblatt "National Enquirer": Amazon-Chef Jeff Bezos.
KEYSTONE/FR170079 AP/CLIFF OWEN

Es habe sich vielmehr um eine «legitime Verhandlung» gehandelt. Bezos und der «National Enquirer»-Herausgeber American Media Inc (AMI), den Abramowitz vertritt, hätten ein Interesse daran gehabt, ihre «Differenzen» beizulegen.

Bezos hatte AMI am Donnerstag vorgeworfen, ihm mit einer Veröffentlichung intimer Fotos gedroht zu haben. Demnach forderte das Medienunternehmen von ihm, Ermittlungen über eine bereits publizierte Enthüllungsgeschichte über sein Privatleben zu stoppen und zu erklären, hinter der Veröffentlichung gebe es keine politischen Motive.

Der «National Enquirer» hatte im Januar über eine aussereheliche Affäre des reichsten Mannes der Welt berichtet. Bezos vermutet dahinter politische Motive: AMI-Chef David Pecker ist ein langjähriger Freund von US-Präsident Donald Trump. Bezos wiederum ist Eigentümer der «Washington Post», die kritisch über Trump berichtet.

Politische Motive vermutet

Die «Washington Post» hat ausserdem sehr kritisch über Saudi-Arabien berichtet. Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman wird verdächtigt, die Ermordung des Journalisten und «Washington Post»-Kolumnisten Jamal Khashoggi angeordnet zu haben.

Am vergangenen Donnerstag verwies Bezos auf die Nähe zwischen AMI zu Trump und zu Saudi-Arabien - und machte deutlich, dass er politische Motive hinter der «National Enquirer»-Geschichte zu seiner Geliebten Lauren Sanchez vermutet.

«Ich denke, Bezos und AMI hatten Interesse daran, ihre Differenzen beizulegen», sagte AMI-Anwalt Abramowitz am Sonntag auf ABC. «Bezos wollte nicht, dass eine andere Geschichte über ihn geschrieben wird oder diese Fotos veröffentlicht werden. AMI wollte nicht die Verleumdung gegen sich, vom Weissen Haus, von Saudi-Arabien oder von der 'Washington Post' inspiriert worden zu sein.»

Unbekannte Quelle

Wer dem «National Enquirer» die privaten Textnachrichten und Fotos von Bezos zugespielt hat, wollte Abramowitz nicht sagen. Die Quelle sei aber «verlässlich» und sowohl Bezos als auch dessen Geliebter bekannt. «Ich kann Ihnen sagen dass es weder Saudi-Arabien, noch Präsident Trump, noch (der Trump-Vertraute) Roger Stone war.»

Medienberichten zufolge wird Sanchez' Bruder verdächtigt, dem «National Enquirer» die Informationen zugesteckt zu haben. Dieser ist Trump-Anhänger.

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