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Sony hebt Gewinnprognose an - Smartphone-Problem wird grösser

Nach harten Verlustjahren und der Sanierung des Elektronik-Geschäfts ist Sony inzwischen eine profitable Unterhaltungsmaschine. Aber die Playstation 4 als zentraler Gewinnbringer zeigt Alterserscheinungen.

Agentur
sda
01.02.19 - 12:07 Uhr
Wirtschaft
Der Hauptsitz von Sony in Tokyo (Archivbild).
Der Hauptsitz von Sony in Tokyo (Archivbild).
KEYSTONE/EPA/FRANCK ROBICHON

Sony hat nach einem starken Quartal seine Gewinnprognose für das bald endende Geschäftsjahr angehoben - doch am Horizont tauchen neue Herausforderungen auf. Im wichtigen Spielegeschäft waren im Weihnachtsquartal die Verkäufe der Konsole Playstation 4 unter Druck. Und der schon lange schwächelnde Absatz von Sony-Smartphones fällt noch steiler als erwartet.

Sony geht jetzt für das gesamte bis Ende März laufende Geschäftsjahr von 6,5 Millionen verkauften Smartphones aus. Die bisherige Prognose lag bei 7 Millionen - und im Geschäftsjahr davor konnte der Konzern noch 13,5 Millionen Telefone loswerden.

Im Weihnachtsquartal kam Sony nur auf 1,8 Millionen verkaufte Smartphones - bei den Marktführern Samsung und Apple waren es jeweils um die 70 Millionen. Der Bereich wird die Jahresbilanz mit einem operativen Verlust von 95 Milliarden Yen (gut 760 Mio Euro) belasten, schätzt Sony.

Der Konzern will unter anderem mit seiner starken Kamera-Technik in den Telefonen punkten - wurde im Smartphone-Markt aber vor allem von chinesischen Herstellern überrollt.

Im Sonys mit Abstand grösster Sparte, dem Spielegeschäft, zeigt die Playstation 4 Ermüdungserscheinungen. Die Verkäufe sanken im Vergleich zum Weihnachtsquartal des Vorjahres von 9 auf 8,1 Millionen Geräte.

Dabei wurden sie bereits durch Rabatt-Aktionen angekurbelt, was das operative Ergebnis der Sparte um 13 Prozent auf 73,1 Milliarden Yen (585 Mio Euro) sinken liess. Der Umsatz stieg dagegen dank starker Verkäufe von Spiele-Software um zehn Prozent auf 790,6 Milliarden Yen (6,3 Mrd Euro).

Das Musikgeschäft war ein zentraler Gewinnbringer in dem Quartal - weil die Komplettübernahme des EMI-Musikverlags Ende vergangenen Jahres zu einer Bewertungs-Buchgewinn von rund 117 Milliarden Yen führte.

Im Ergebnis trug die Sparte einen operativen Gewinn von 147,1 Milliarden Yen (knapp 1,2 Mrd Euro) bei. Sony verwaltet nach der Übernahme die Rechte für über vier Millionen Songs - ein gutes Geschäft dank der wachsenden Streaming-Erlöse. Gut lief auch das Geschäft mit Filmen und TV-Serien, Digitalkameras und Unterhaltungselektronik.

Die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr hob Sony auf 835 Milliarden Yen an. Ein Auslöser dafür seien auch Steuergutschriften in den USA, erklärte Sony. Bislang war das Unternehmen von einem Ertrag von 705 Milliarden Yen ausgegangen.

Unter anderem angesichts gesunkener Erlöse im Halbleiter-Geschäft dürfte der Umsatz mit 8,5 Billionen Yen etwas niedriger als zuvor erwartet ausfallen. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres verdiente Sony unterm Strich bereits 828,4 Milliarden Yen, 63,2 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Umsatz verringerte sich um 0,8 Prozent auf 6,54 Billionen Yen.

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