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RhB sieht sich nicht in der Schuld, zahlt aber trotzdem

Seit vier Jahren wird am neuen Albulatunnel gearbeitet. Auf der RhB-Baustelle waren auch Mineure im Einsatz, die aufgrund eines Konkurses keinen Lohn erhalten haben. Die RhB hat die Löhne nun nachgezahlt.

Südostschweiz
24.01.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Insgesamt 19 Mineure, die auf der RhB-Baustelle im Einsatz standen, bekamen nicht ihren vollen Lohn.
Insgesamt 19 Mineure, die auf der RhB-Baustelle im Einsatz standen, bekamen nicht ihren vollen Lohn.
SYMBOLBILD YANIK BÜRKLI

19 Mineure haben für die italienische Baufirma «Società italiana per condotte d'acqua», kurz Condotte, auf der Baustelle der Rhätischen Bahn (RhB) beim zweiten Albulatunnel gearbeitet. Wie das Regionaljournal Graubünden berichtet, mussten die 19 Tunnelbauer lange auf ihren Lohn warten, nachdem die italienische Firma im vergangenen Jahr in Rom ihre Bilanz deponieren musste und mit Verbindungen zur italienischen Mafia in die Schlagzeilen geriet. Die Arbeiter hätten 2017 ihren Dezemberlohn nicht erhalten und auch der dreizehnte Monatslohn sei nie auf ihren Konten gelandet.

Das soll sich nun aber geändert haben, denn die RhB hat die Löhne in den vergangenen Wochen nachgezahlt. Dies nach diversen Diskussionsrunden mit der Gewerkschaft Unia, die zuvor versucht hatte, das Geld auf anderen Wegen einzutreiben.

330'000 Franken an Nachzahlungen

«Wir wären ja grundsätzlich nicht wirklich in der Schuld», sagt der stellvertretende RhB-Direktor, Christian Florin gegenüber dem Regionaljournal. Es sei aber eine Baustelle der RhB gewesen und «dass jemand, der für uns gearbeitet hat, am Ende sein Geld nicht bekommt, ist das Letzte, was wir wollen.»

330'000 Franken hat die RhB deshalb insgesamt an Lohnkosten nachgezahlt. Wie es heisst, hoffen die Verantwortlichen aber, dass das Geld im Rahmen des Konkursverfahrens in Italien später an die RhB zurückgehen wird. Florin sieht die Chancen dafür bei 50 bis 80 Prozent: «Sie sind aber gestiegen, denn Italien hat die Schuld anerkannt.»

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