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«Felsenbar» heisst bald «Nikki»

Am vergangenen Wochenende wurde zum letzten Mal in der «Felsenbar» in Chur getanzt. Der neue Besitzer will dem Lokal ein «Facelifting verpassen» und dann mit dem «Nikki» durchstarten.

22.01.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Neues in der Churer Ausgehmeile: Im Welschdörfli wird ab Februar das «Nikki» die «Felsenbar» ersetzen – der Fassaden-Schriftzug bleibt aber vorerst.
Neues in der Churer Ausgehmeile: Im Welschdörfli wird ab Februar das «Nikki» die «Felsenbar» ersetzen – der Fassaden-Schriftzug bleibt aber vorerst.
YANIK BÜRKLI

von Andri Nay und Patrick Kuoni

Zum Abschluss wurde nochmals richtig gefeiert. In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand in der «Felsenbar» in Chur die «Felsenbar closing party» statt. Nach 70 Jahren Barbetrieb schliesst somit der gemäss eigener Website «älteste Club der Stadt Chur».

Doch im Churer Nachtleben wird dadurch keine Lücke entstehen, denn der neue Besitzer Patrick Mike Imhof, der den Betrieb von den Churern Walter Tribolet und Sandro Peder übernimmt, wird in denselben Räumlichkeiten am 1. Februar den Club-, Lounge- und Barbetrieb «Nikki» eröffnen.

«360-Grad-LED-Screen-Wände»

«Nach rund 70 Jahren ‘Felsenbar’ wird es Zeit, dem nostalgischen Klassiker inmitten der Stadt ein Facelifting zu verpassen», ist Imhof überzeugt. Er will der Stadt Chur mit dem «Nikki» einen «neuen Hotspot» bieten.

Als erste Umbau-Massnahme sollen auf die Eröffnung hin eine neue Musik- und Lichtanlage in Kombination mit «LED-Screen-Wänden» verbaut werden. Dies soll es möglich machen, «dem Club in Sekundenschnelle eine komplett andere Farbe» zu geben und die Atmosphäre somit «stetig dem Wunsch der Gäste anzupassen».

Zudem wird im «Nikki» laut Imhof ein «Live-Sport-Corner» eingerichtet. Damit will der neue Besitzer den Gästen den «Sport wieder näherbringen». Als ehemaliger Eishockeyspieler bei den Kloten Flyers ist Imhof sportbegeistert. Darum will er mit einem Teil des zukünftigen Gewinns sowohl den lokalen wie auch den nationalen Nachwuchssport fördern, wie er sagt.

Namen behalten war kein Thema

Wie bereits die «Felsenbar» soll auch das «Nikki» als Bar und Club betrieben werden. «Neben kulturellen Veranstaltungen wird der Club auch Firmen als Event-Halle offenstehen», sagt Imhof.

Den Betrieb des Nachtlokals weiterhin unter dem Namen «Felsenbar» laufen zu lassen, war gemäss Imhof kein Thema. «Unser Team ist vom neuen Konzept überzeugt. Zudem haben wir starke Partner mit Piranha Chur, Chur Unihockey und dem EHC Chur, die uns alle unterstützen.» Die Mannschafts-Trikots dieser lokalen Sportvereine sollen laut Imhof einen Ehrenplatz im geplanten «Live Sport-Corner» erhalten und dort aufgehängt werden. Auch steht das Lokal den Partnervereinen für Feste zur Verfügung.

Unterhaltungslokal seit 1922

Einen persönlichen Bezug zur «Fels» hat «Networking-Millionär» Imhof, wie er sich selber bezeichnet, durch seine Eltern und Grosseltern. Schon diese hätten ein leckeres Bier oder einen Cocktail in der «Felsenbar» genossen, wie er sagt. «Die ‘Felsenbar’ ist seit Jahrzehnten ein Klassiker», sagt Imhof.

Tatsächlich zählt das Lokal zu den traditionsreichsten Gastrobetrieben der Stadt Chur. Ursprünglich unter dem Namen « Felsenbräu» wurde es bereits 1922 als Restaurant und Unterhaltungslokal von Andreina und Celso Bernasconi-Giorgetta betrieben. 1949 erhielt das Restaurant dann eine Bar. Rund 20 Jahre später wurde die heutige «Felsenbar» eingebaut. 2011 übernahmen die beiden Churer Walter Tribolet und Sandro Peder den Betrieb, den sie insgesamt acht Jahre lang geführt haben.

Und nun also das nächste Kapitel in der Geschichte des Churer Tanz-Lokals mit der Namensänderung auf «Nikki». Ob das neue Lokal einschlägt, wird sich zeigen. «Grundsätzlich wird der Gast entscheiden, ob ihm die neuen Ideen gefallen», so Imhof.

Andri Nay hat Wirtschaftsgeschichte und Politikwissenschaften studiert. Er schreibt seit 2017 für das «Bündner Tagblatt» und die «Südostschweiz». Mehr Infos

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