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Achtung: Schaut Eure Rechnungen genau an

Die Billag-Nachfolgerin Serafe ist in den vergangenen Tagen in die Schlagzeilen geraten, weil falsche Rechnungen verschickt wurden. Auch die meisten Bündner dürften die Rechnung mittlerweile aus dem Briefkasten geholt haben.

Südostschweiz
19.01.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die allerersten Rechnungen der Serafe dürften bereits in die meisten Bündner Briefkästen geflattert sein.
Die allerersten Rechnungen der Serafe dürften bereits in die meisten Bündner Briefkästen geflattert sein.
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Rund 3,6 Millionen Rechnungen der Serafe AG landen in diesen Tagen insgesamt in den Schweizer Briefkästen. Doch einige der Rechnungen sind fehlerhaft, wie sich in den letzten Tagen herausstellte. Sie wurden an den falschen Ort geschickt oder auf ihnen sind fälschlicherweise zusätzliche Bewohner im selben Haushalt – wie beispielsweise ein Nachbar – vermerkt.

Auch bei den Bündner Haushalten sind die TV- und Radiorechnungen mittlerweile angekommen. Sie wurden zwischen dem 10. Januar und dem 15. Januar per B-Post verschickt, bestätigt Erich Heynen, der Medienverantwortliche von Serafe. Und: Auch unter ihnen könnte es einige fehlerhafte Rechnungen geben. «Wir können nicht ausschliessen, dass auch im Kanton Graubünden Unschärfen vorkommen und einige fehlerhafte Rechnungen ankommen werden.» Augen auf heisst es also, die Adresszeile genau unter die Lupe nehmen und prüfen, wer im Schreiben alles als Empfänger aufgeführt ist.

Das ist bei einem Fehler zu tun

Wer tatsächlich eine fehlerhafte Rechnung erhält, solle sich – wie auf der Rechnung vermerkt – bei der Einwohnerkontrolle der Wohngemeinde melden, erklärt Heynen. «Wir selbst dürfen an den gelieferten Daten keine Änderungen vornehmen.» Serafe beziehe die Daten zur Haushaltsbildung von den Einwohnerkontrollen. Wer dort anrufe und um die Korrektur seiner Adresse bitte, müsse die Rechnung auch nicht bezahlen. «Die falsche Rechnung kann man dann einfach wegwerfen», sagt Heynen. Eine neue, korrigierte Rechnung werde dann folgen.

Auch wer die fehlerhafte Rechnung bezahlt, macht nichts falsch. «In diesem Fall haben wir einen Zahlungseingang und der Fehler wird bei der nächsten Rechnung einfach geändert», so Heynen. Den Fehler bei der Einwohnerkontrolle melden solle man aber auf jeden Fall, betont er.

Drei Arten von Fehlern

Diversen Medienberichten zufolge gibt es aber auch Fälle, bei denen auch ein Anruf bei der Einwohnerkontrolle nichts bringt, weil dort die Adressen korrekt hinterlegt sind. Das könnte laut Heynen daran liegen, dass Serafe für den den Erst-Rechnungsversand im Januar Daten vom November verwendete. Wer im Dezember umgezogen ist, ist mit seiner Adressänderung also durchs Raster gefallen, auch wenn er alles korrekt gemeldet hat. «Wegen der Festtage haben wir uns entschieden für den Erstrechnungsversand die gelieferten Daten vom November zu verwenden», sagt Heynen. Dieser Entscheid sei in Absprache mit dem Bundesamt für Kommunikation erfolgt. «Ab Februar 2019 werden jeweils die aktuellen Daten verarbeitet werden.»

Auch für die Fälle, bei denen ein falscher Mitbewohner des Haushalts aufgeführt ist, hat Heynen eine Erklärung: «Es kommt auf die Genauigkeit der Daten an und darauf, wie fit die Einwohnergemeinde mit den Daten und Kontrollen ist.» Es gebe zwei Register: Der Eidgenössische Gebäudeidentifikator EGID und der Eidgenössische Wohnungsidentifikator EWID. Unschärfen bei diesen beiden Datenmerkmalen, welche für die Haushaltbildung unabdingbar sind, führen dazu, dass auf den Abgaberechnungen Leute als Mitglieder eines Haushaltes aufgeführt werden, welche in Tat und Wahrheit nicht in diesem Haushalt leben.

«Es gibt Fälle, die wir uns nicht erklären können.»

«Es gibt aber auch Fälle, die wir uns mit diesen zwei Szenarien nicht erklären können», ergänzt Heynen. Man sei dabei, diese Fälle abzuklären. Er verstehe, dass die Gemeinden nicht glücklich über die Situation seien. «Es bedeutet für sie mehr Aufwand», so Heynen. Einige seien im Vorfeld einfach schlecht informiert worden, vor allem die kleineren Gemeinden.

Die Serafe AG ist die Schweizerische Erhebungsstelle für die Radio- und Fernsehabgabe und eine Tochtergesellschaft der Secon AG mit Sitz im zürcherischen Fehraltorf. Sie löst die Billag ab und erhebt die neue Haushaltabgabe ab dem 1. Januar 2019. Neu muss man sich für die Empfangsabgabe nicht mehr anmelden. Die Rechnungen werden automatisch in jeden Haushalt der Schweiz versandt.

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Und dann gibt es noch jene Fälle, wo mit der Rechnung gleich Politpropaganda verschickt wird.
Ich habe nicht gewusst, dass wir mit den Radio/TV-Gebühren auch noch Politiker subventionieren.

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