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Alstom mit starker Auftragslage vor geplanter Zugfusion mit Siemens

Der französische Zughersteller Alstom zeigt sich vor der geplanten Fusion mit der Bahnsparte von Siemens in guter Verfassung. Im dritten Quartal (per Ende Dezember) verdoppelte der Konzern das Neugeschäft auf 3,4 Milliarden Euro.

Agentur
sda
17.01.19 - 09:44 Uhr
Wirtschaft
Der französische TGV-Hersteller Alstom hat das Neugeschäft im dritten Quartal verdoppeln können. (Archiv)
Der französische TGV-Hersteller Alstom hat das Neugeschäft im dritten Quartal verdoppeln können. (Archiv)
KEYSTONE/AP/MICHAEL PROBST

Der Umsatz stieg um 10 Prozent auf 2 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Paris mitteilte. Nach neun Monaten verbuchte Alstom einen Auftragseingang von 10,5 Milliarden Euro und einen Auftragsbestand von 39,7 Milliarden Euro. Der Umsatz legte in diesem Zeitraum um 18 Prozent auf 6 Milliarden Euro zu. Für das Gesamtjahr 2018/19 erwartet Alstom einen Umsatz von rund 8 Milliarden Euro.

Zur geplanten Fusion mit dem Zuggeschäft von Siemens gab es von Alstom zunächst keine neuen Aussagen. Die EU-Wettbewerbsbehörde sieht die Pläne kritisch und hat kartellrechtliche Bedenken geltend gemacht.

Grosse Marktmacht

Alstom und Siemens hätten Zugeständnisse vor allem in der Signaltechnik aber auch bei Zügen gemacht, erklärte Alstom. Das Unternehmen bekräftigte aber auch frühere Aussagen, es sei nicht sicher, ob diese ausreichten.

Genau bei der Signaltechnik macht sich etwa auch der Schweizer Zughersteller Stadler Rail Sorgen wegen der Fusion, wie Stadler-Chef Peter Spuhler letztes Jahr sagte. In diesem Bereich erreichten Siemens und Alstom zusammen eine Marktmacht von knapp 90 Prozent. Abgesehen davon sieht sich der kleine Rivale aber von dem Firmenzusammenschluss nicht an die Wand gedrängt. Grösse ist laut Spuhler im Bahngeschäft an sich kein strategischer Vorteil.

Insgesamt umfassen die Zusagen von Alstom und Siemens an die Wettbewerbshüter rund 4 Prozent des Umsatzes. Mehrere europäische Kartellbehörden, unter anderem die deutsche, haben jedoch kritisiert, dass dies zu wenig sei. Die EU-Kommission will bis zum 18. Februar entscheiden.

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