Windpark weibelt mit «Durchbruch»
Das Projekt für den Parc da Vent Lumnezia soll einen entscheidenden Schritt weitergekommen sein. Die Gemeinde allerdings bleibt zurückhaltend.
Das Projekt für den Parc da Vent Lumnezia soll einen entscheidenden Schritt weitergekommen sein. Die Gemeinde allerdings bleibt zurückhaltend.

Der Flyer ist an alle Haushaltungen der Gemeinde Lumnezia gegangen: Nach Monaten des Stillstands soll das Vorhaben für einen Windpark im Lugnez einen «Durchbruch in der Projektentwicklung» geschafft haben, so der Titel des Schreibens. In der Val Lumnezia solle die «erste Schweizer Alpen-Windenergieanlage» entstehen, ein erstmals an die alpinen Verhältnisse angepasster Windpark.
Riesenfundamente vermeiden
Möglich geworden sei diese «Pionierleistung» dank Guido Schönenberger, Verwaltungsratspräsident der Parc da Vent Lumnezia SA, und «erfahrenen Entwicklern» von Windenergieanla-gen aus der Schweiz. Kern der Neuerung ist ein Gitterturm, mit dem die sonst bei Windmasten im Flachland üblichen Fundamente mit Durchmessern von über 20 Metern vermieden werden können, wie es im Flyer und in einer Medienmitteilung heisst. Nun sei stattdessen eine «ökologisch verträgliche Lösung» vorhanden. Allerdings musste Schönenberger auch bekannt geben, dass die Parc da Vent SA wegen eines zahlungsunfähigen Aktionärs in Konkurs geht. Eine neue Gesellschaft werde erst gegründet, wenn die neue Technologie zertifiziert sei.
Glaube «an einem kleinen Ort»
Bei der Gemeinde Lumnezia ist der Glaube ans Projekt trotz des angeblichen Durchbruchs noch immer «an einem kleinen Ort», so Gemeindepräsident Duri Blumenthal. Man habe Schönenberger aber zugesichert, die Zertifizierung abzuwarten. Dann soll es eine konsultative Abstimmung geben.
Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos