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Bei der Post sind 2018 rund 17'000 Fundobjekte gelandet

Bei der zentralen Fundstelle der Post in Chiasso TI sind im vergangenen Jahr rund 17'000 Fundobjekte gelandet. Sie konnten weder dem Empfänger zugestellt, noch dem Absender retourniert werden. Oft vermisst sie niemand.

Agentur
sda
03.01.19 - 15:26 Uhr
Wirtschaft
Sogar Goldbaren tauchen bei der Fundstelle der Post auf. (Symbolbild)
Sogar Goldbaren tauchen bei der Fundstelle der Post auf. (Symbolbild)
KEYSTONE/SANDRO CAMPARDO

Datenträger, Schlüssel, Bank- und andere Zutrittskarten, Kleider, Fernseher und Radios, Spielsachen - ja sogar Laborproben für Urin und Blut oder ganze Taucherausrüstungen landen bei der Fundstelle. Im vergangenen Jahr tauchten dort sogar Goldbarren auf, wie die Post am Donnerstag bekannt gab.

«Einmal sah es so aus, als hätte ein Lastwagen für ein Spielwarenhaus seine gesamte Ladung verloren», wird Anna Visconti, Verantwortliche beim Kundenservice für die zentrale Fundstelle in der Mitteilung zitiert.

Durchschnittlich könnten rund 30 Prozent der Fundgegenstände einem Besitzer zugeordnet werden. Die restlichen 70 Prozent würden nicht gesucht oder hätten bei der Post nicht geordert werden können.

Sendungen kommen aus unterschiedlichen Gründen in die zentrale Fundstelle in Chiasso. Entweder kann die Post weder Empfänger noch Absender ermitteln, weil zum Beispiel die Sendung falsch adressiert ist. Oder Absender und Empfänger weigern sich beide, die Sendung zu empfangen respektive zurückzunehmen.

Rosenkrieg auf dem Postweg

So sei die zentrale Fundstelle kürzlich in einen Rosenkrieg verwickelt worden, als sich ein Paar in der Scheidung persönliche Gegenstände zugeschickt und gegenseitig ihre Annahme refüsiert habe.

Wenn kleine Gegenstände wie Schlüssel oder USB-Datenträger falsch verpackt seien, könne es vorkommen, dass sie durch die Sortiermaschinen aus der Verpackung herausgerissen würden, oder sie rutschten in den schweizweiten Brief- und Paketzentren der Post unbemerkt vom Förderband.

Die zentrale Fundstelle der Post erfasst alle gefundenen Gegenstände in einer zentralen Datenbank und zwar minutenaktuell: So könne der Kundendienst direkt überprüfen, ob das Gesuchte bereits gefunden worden sei.

In der Regel meldeten sich Kunden innerhalb von drei Monaten bei der Fundstelle. Gemäss den Allgemeinen Geschäftsbedingungen muss die Post die Gegenstände ein Jahr aufbewahren. «Aus datenschutzrechtlichen Gründen darf die Post keine Datenträger wie zu Beispiel Memory-Sticks überprüfen, um den Besitzer zu ermitteln», erklärt Visconti. Datenträger würden deshalb später von der Post fachgerecht entsorgt.

Die zentrale Fundstelle der Post in Chiasso wird seit rund 20 Jahren betrieben. Weil immer mehr Menschen Pakete versenden, sind die Platzverhältnisse in Chiasso an ihre Grenzen gestossen. Deshalb wird die Fundstelle im Frühjahr 2020 innerhalb des Tessins von Chiasso nach Cadenazzo umziehen. Dort werden Räumlichkeiten der heutigen Distributionsbasis für Pakete frei.

Wer einen per Post versandten Gegenstand vermisst, kann entweder ein Online-Formular ausfüllen oder den Contact-Center der Post kontaktieren.

www.post.ch/de/pages/kontakt

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