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Region hofft auf Geldsegen dank Tourismusrat

Mehr Geld für touristische Projekte im Linthgebiet: Der neue kantonale Tourismusrat werde die Region stärken, ist der Direktor von Rapperswil Zürichsee Tourismus überzeugt.

30.12.18 - 23:53 Uhr
Wirtschaft
Zustupf für das Linthgebiet: Tourismusexperten am Obersee hoffen auf finanzielle Unterstützung durch den Tourismusrat.
Zustupf für das Linthgebiet: Tourismusexperten am Obersee hoffen auf finanzielle Unterstützung durch den Tourismusrat.
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Der Kanton ist ein heterogenes Gebiet. Die Gebiete näher zusammenzubringen, ist eines der Ziele des kantonalen «Tourismusrats St. Gallen». Das Projekt soll Tourismusaufgaben «bündeln und koordinieren», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Zudem sollen die Tourismusstrukturen optimiert werden. Der Tourismusrat nimmt seine Arbeit am 1. Januar auf. Die Geschäftsstelle wird Toggenburg Tourismus angegliedert.

Für Simon Elsener, Direktor von Rapperswil Zürichsee Tourismus, ist der Tourismusrat «ein Gewinn». Elsener ist überzeugt, dass dieser das Linthgebiet stärken werde: «Wir sind näher dran an der touristischen Entwicklung des Kantons.» Neben den sogenannten Sockelbeiträgen könnten die Tourismusorganisationen für konkrete Projekte vermehrt finanzielle Unterstützung beantragen.

Experten entscheiden

Welche Ideen umgesetzt werden, diskutiert der Tourismusrat in seinen monatlich stattfindenden Sitzungen. Die Bewertung der einzelnen Projekte erfolgt über fixe Kriterien. Einsitz im Tourismusrat haben einerseits die vier Tourismus-Destinationen St. Gallen- Bodensee Tourismus, Ferienregion Heidiland, Toggenburg Tourismus und Rapperswil Zürichsee Tourismus. Andererseits sind Hotellerie Ostschweiz, Gastro St. Gallen sowie das Casino Bad Ragaz Mitglied des Vereins. Mit der Etablierung des Tourismusrats entscheiden im Kanton St. Gallen erstmals Branchenfachleute über die Vergabe und Durchführung von Tourismusprojekten.

«Wir sind näher dran an der touristischen Entwicklung des Kantons.»
Simon Elsener, Direktor Rapperswil-Zürichsee Tourismus

Elsener erhofft sich viel vom Tourismusrat, insbesondere eine «gerechte» Verteilung der Mittel im Kanton. Bisher seien vor allem die touristischen Hotspots Flumserberge sowie Heidiland berücksichtigt worden, kritisiert der Rapperswiler. «Die Region Zürichsee Linth konnte bisher wenig profitieren von den kantonalen Mitteln.» Auch die Region St. Gallen-Bodensee sei bisher zu wenig berücksichtigt worden. Dies soll sich nun bald ändern. Elsener könnte sich unter anderem vorstellen, vermehrt Projekte mit Amden & Weesen Tourismus umzusetzen. Auch die Partnerschaft mit der Freizeitregion Atzmännig möchte Elsener ausbauen.

Paradebeispiel Rundweg

Ein solch überkommunales Tourismusprojekt befindet sich bereits in der Umsetzung: Seit Sommer 2017 wird am sogenannten Obersee-Rundweg gearbeitet. Die Idee dieses Projekts, das insbesondere dem Veloverkehr dient, entstand während der Erarbeitung des Agglomerationsprogramms 2. Generation. Mit dem Ziel, die Routenführung rund um den Obersee attraktiver zu machen und die Verkehrssicherheit zu steigern, wurde die Massnahme ins Agglomerationsprogramm aufgenommen. Umgesetzt wird der Obersee-Rundweg von Agglo Obersee und Rapperswil Zürichsee Tourismus. «Für den Rundweg werden wir sicher einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen», sagt Elsener. Voraussichtlich solle das im kommenden Frühling geschehen.

Das Beispiel des Obersee-Rundwegs soll Schule machen, wie der Rapperswiler Tourismus-Direktor festhält: «Die beiden Bereiche Tourismus und Politik müssen künftig noch stärker zusammenarbeiten.» Beide Seiten würden von erfolgreichen Tourismusprojekten profitieren.

Intensive Gründungszeit

Die Entstehung des neuen Tourismusrats hat der Fachmann aus Rapperswil eng begleitet. «Wir haben intensive eineinhalb Jahre hinter uns.» In zahlreichen Sitzungen und Workshops hätten die vier Tourismusdestinationen mit dem Kanton das Projekt «Tourismusrat» entworfen. Nützlicher Nebeneffekt: Nach den rund zehn Treffen würden sich nun auch die Präsidenten der verschiedenen Tourismusdestinationen besser kennen, erzählt Elsener. «Das ist wichtig, denn eine solche Zusammenarbeit braucht Vertrauen.»

Der neue Tourismusrat biete die Chance, in den Regionen häufiger und gezielter Tourismusprojekte zu fördern, ist Elsener überzeugt. «Ziel muss sein, die einzelnen Ideen zügig umzusetzen.»

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