Schliessung der Post in Gommiswald ist beschlossene Sache

von Arnold B. Stampfli

An einem öffentlichen, nicht übertrieben gut besuchten Informationsabend orientierte am Montag ein ganzer Trupp von Postleuten über das Vorhaben, die heutige Postfiliale in Gommiswald zu schliessen. Wenn da gesagt wurde, dass für 90 Prozent der Bevölkerung ein Service public mit ÖV innert 20 bis 30 Minuten erreichbar sein müsse, wie von der Politik festgelegt, dann stimmt das halt nur gesamtschweizerisch. Es stimmt jedoch nicht für Randregionen wie Giegen, Uetliburg, Ernetschwil oder den Bachmannsberg.

Vonseiten der Post orientierte Christian Gerhardt, Spezialist Netzentwicklung. Er wurde begleitet von René Wildhaber, Leiter Region St. Gallen-Appenzell, Roland Rüdisüli, Adrian Schuler und Niklaus Stoll sowie Mirko Genhina. Gerhardt konnte anhand von glaubwürdigen Zahlen beweisen, dass die Nachfrage nach Postleistungen innert 17 Jahren um 44 bis 68 Prozent zurückgegangen ist. Konkret bei der Post in Gommiswald um 9 bis 52 Prozent, wobei andererseits 55 Prozent mehr Pakete aufgegeben oder zugestellt wurden.

Hauszustellung bleibt erhalten

Das Rezept für die nahe Zukunft heisst Satelliten. Bis Ende Juni dieses Jahres gab es in Ernetschwil im Sparladen einen solchen. Jetzt müssen die Ernetschwiler wie die Bewohner von Uetliburg, Giegen und Rieden mit der Poststelle in Gommiswald vorliebnehmen. Diese wird in ungefähr zwei Jahren, das Datum hängt vom Stand der Bauarbeiten für das Feuerwehrdepot ab, in den Denner-Satellit verlegt werden. Dort wird man Marken kaufen, Briefe und Pakete aufgeben, Einzahlungen vornehmen, Geld abheben und anderes mehr besorgen können.

Die gelben Briefkästen sollen belassen und weiterhin werktäglich einmal geleert werden.

In jenen Teilen der Gemeinde Gommiswald, so in Ernetschwil und Rieden, wo bereits heute ab Uznach oder Kaltbrunn die Hauszustellung funktioniert, wird man weiterhin beim Briefträger Post- und auch Geldgeschäfte tätigen können. Etwas geringer wird das Angebot der Postboten in Gommiswald-Dorf sein. Die heutige Postfiliale bei der Postautohaltestelle bleibt bis zum Umzug in den Denner unverändert in Betrieb.

Keine Änderungen in Ricken

Für das Gebiet Ricken, wo Denner bereits heute eine Postagentur führt, seien keine Änderungen vorgesehen.

Selbstverständlich werde das Personal im Denner geschult und auf die neuen Aufgaben vorbereitet, betonte Gerhardt. Es unterstehe ebenfalls der üblichen Geheimhaltungspflicht.

Sicher in Gommiswald selber, sehr wahrscheinlich auch in den anderen Dörfern, sollen die bestehenden gelben Briefkästen belassen und weiterhin werktäglich einmal geleert werden. Wer ein Postfach mietet, dem soll die Briefpost spätestens bis 9 Uhr dorthin zugestellt werden, hiess es schliesslich auf Anfrage in der mit den Vertretern der Post lebhaft geführten Diskussion. Viele weitere Details wird man zu gegebener Zeit erfahren.