×

Mietwohnungen stehen in Graubünden am längsten leer

Laut einer Auswertung der Zürcher Kantonalbank würden in der Schweiz immer mehr Mietwohnungen leer stehen. Die Quote auf dem Land ist dabei doppelt so hoch wie in der Stadt – an den Tourismusorten ist es am schlimmsten.

Südostschweiz
16.11.18 - 16:19 Uhr
Wirtschaft
SYMBOLBILD/PIXABAY

Eine Milliarde Franken pro Jahr – so hoch belaufen sich die Ausfälle an Mietzinsen, wie die Zürcher Kantonalbank mitteilt. Rund 2,3 Prozent der Mietwohnungen in der Schweiz würden leer stehen, davon doppelt so viele auf dem Land als in der Stadt.

Tourismusorte sind Spitzenreiter

Die Ökonomen kommen zum Schluss, dass oftmals an den Bedürfnissen vorbeigebaut worden sei. Es sei an Orten gebaut worden, wo gar keine Mieter wohnen wollen würden. Aus diesem Grund könnte es, selbst wenn es nun zu einem Baustopp kommen würde, auch noch in fünf Jahren noch signifikante Mietwohnungsleerbestände geben.

Tiefere Mieten sind nicht in Sicht

Von einer grossen Mietpreiskorrektur sei bisher noch nichts zu sehen, schreibt die Zürcher Kantonalbank. Viele Eigentümer scheuten sich vor Mietsenkungen und lockten stattdessen mit Anreizen wie Staffelmieten oder einem Gratismonat.

Des Weiteren seien institutionelle Eigentümer besonders gewillt, einen gewissen Leerstand auszusitzen, da Mietsenkungen zu tieferen Bewertungen ihrer Liegenschaften führen würden.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Die ZKB weiss, dass in der Schweiz immer mehr Mietwohnungen leer stehen, die Quote auf dem Land dabei doppelt so hoch ist wie in der Stadt – an den Tourismusorten es am schlimmsten ist, und:."Mietwohnungen stehen in Graubünden am längsten leer", titelt die SO.
Na, wenn das für den "GR Tourismus-Kanton der Auszeichnungen" en masse nicht die ultimative "Auszeichnung" ist!
Der Erst- und Zweitwohnungsmarkt (Hotels/Ferienwohnungen) tun dasselbe: Logis pro Zeiteinheit an ihre "Goldesel" vermieten: dass ausgerechnet der Kanton, der Tourismus als unverzichtbaren Hauptwirtschaftsfaktor betrachtet, hier so abschneidet, pfeifens die Spatzen nicht seit Jahrzehnten den Tauben hinterher? Klar, wenn man Olivier Berger liest, klingts jeweils schaumiger als Clementine von Ariel, oder?
In einem grossen Wohnen-TV-Beitrag sagte eine Immo-Fachfrau in München, Laminat sei quasi der Allerletzte. Ganz meine baubiologische Meinung. Aber sehen Sie im GR-Wohnen-Einheitsbrei anderes? Zusatz-Beispiel: In Zürich gibt es ein Mehrfamilienhaus ohne Chemie und ohne Elektrostrahlung, sprich: dort können Sie WÄHLEN. In GR möchte ich quasi dasselbe, bloss mit dem Kriterium Stille, eine Riesenmarktlücke, denn in Mieterumfragen ist Lärm mit Abstand das grösste Problem, im Beobachter anno 2000 sagte die Mehrheit der Befragten, sie würde gerne 200 bis 500 Franken pro Monat mehr zahlen für eine ruhige Wohnung. Und in GR? Liest man ständig von "ruhigen Wohnungen/Lage" und von "Ruhe im Dorf" in angeblich entvölkernden Regionen wie Parc Ela, aber meinen Sie nur EINER von denen würde eine Garantie für diese Qualität gewährleisten? Alles heisse Luft, das ist meine Meinung.
Siehe Kommentare:
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2017-12-10/in-chur-ist-bald-jeder…
BEST OF Worsttourism
Leserbrief
06.01.2016
Marcel Friberg on Air (bnb)
Reuss Wolfgang, Chur
Man könnte sich totlachen, weit besser als das Arosahumorfestival (wo wie in GR allgemein eher Flaute herrscht), wenn es nicht so traurig wäre - und man fragt sich: Wieso machen alle mit in diesem falschen Film?
Fotolegende: "Graubünden Ferien-Präsident Marcel Friberg betonte gestern im Garten des Hotel «Marsöl», dass Graubünden für Touristen attraktiv sei und es auch weiterhin bleiben werde."
Na prima, dann hört ab dato die seit Jahren in den Medien und sonstwo ubiquitär versprühte Jammerei auf, deretwegen ich kaum noch die Zeitung lesen mag, "Always the Same" oder wie heisst die Schallplatte mit dem Sprung (in der Schüssel)?
"Volkswirtschaftsdirektor Jon Domenic Parolini fragte sich, wieviel Rückgang einzelne Destinationen noch vertragen könnten. Denn es werde weitere schneearme Winter geben."
Das ist (zu) gelinde ausgedrückt: Der Klimawandel dürfte Flora/Fauna upsidedownen - oder gar wie der Papst es formulierte: "Die Welt steht an der Schwelle zum Selbstmord."
Am "wissenschaftlich aufschlussreichsten" für mich ist das Foto auf der Bündner Tagblatt-Titelseite: Regierungsrat Jon Domenic Parolini am Rednerpult und neben ihm GRF-Präsident Marcel Friberg, denn beide reden nicht, obwohl man das tut an so einem Pult: Beide schauen nach schräg oben, schauen irgendwie belämmert und frappanterweise publikumsvergessen. Fotolegende: Überflug des Rega-Helis.
Was aber weder die zwei Highest-Executive-Officers (HEOs) noch das Publikum noch die Zeitungsleser bemerkt haben dürften, illustriert dieses Foto besser als tausend Worte untermauernd meine seit Monaten publizierte Tatsache, dass Lärm pathogen wirkt und aus Gebieten des zukünftigen Gesundheitstourismus ferngehalten werden muss. Falls es denn jemals zu dieser Einsicht reicht, denn:
Der notorisch-euphorische Friberg stellte uns zum - ja wievielten Male eigentlich - eine "neue Strategie" von GRF in Aussicht. Trotz dieser fundamental-epochalen Aussage von Friberg - kam von ihm je Besseres? - "forderte Parolini aber noch mehr Radikalität". Well, ich glaube auch, während sich die Hühner im Stall von Bauer Stoffel kringeln vor Lachen.
Friberg: "Wer die Tore schiesst, ist unwesentlich, wichtig ist nur, dass wir Tore schiessen." Meines Wissens schoss er auch noch keines, abgesehen von haufenweisen Eigentoren.
"Namentlich erwähnte er unter anderem die sinkenden Logiernächtezahlen, Wetterkapriolen, verlorene Abstimmungen, zu wenig starke Innovationskraft (damit müsste er sich meinen, Anm. d. Red.), das Verhältnis zu den Zweitwohnungsgästen - die Ambassadoren sein sollten. 'Wir hatten 2008 noch 6.3 Mio. Logiernächte, jetzt sind es weniger als 5 Millionen, Tendenz sinkend' stellte Friberg fest. Man möge das als 'Gesundschrumpfung' betrachten."
Quizfrage: Kam irgendwoher aus der Wirtschaft jemals so ein kopfstehender Unsinn? Will Friberg uns den Umsatzeinbruch gar als "Gesundheitstourismus" statt "Gesundschrumpfung" verkaufen?
Unfreiwillige Komik liefert auch BT-Vize-Chefredaktor Waser in seinem Kommentar: "Die Zeit sei gekommen, die Reihen zu schliessen, rief GRF-Präsident Marcel Friberg am Apéro auf. Ob die schon nach kurzer Zeit gelichteten Reihen im 'Marsöl'-Garten ein Indiz dafür sind, um ihre Hausaufgaben zu machen, wird sich spätestens am nächsten GRF-Apéro weisen. Mehrere prominente Abwesende am gestrigen Stelldichein, vor allem aus den grossen Destinationen, liessen in den touristischen Reihen noch deutliche Lücken erkennen. Vielleicht sind (den Abwesenden) die von GRF mit der neuen Strategie servierten Häppchen zu happig."
Oje, Herr Waser, "Wishful Thinking", "Positives Denken" oder sonst ein Psychotrip? Die Erklärung dürfte schlicht sein: "Heisse Luft only." Heizt bloss das Klima an. Wozu also anwesend sein?
-
5.1.2016 Bündner Tagblatt, Seiten 1 und 3 und online
Kommentare
Oscar Rederer
Mi 06.01.2016 - 12:17
Ihr Kommentar Herr Reuss ist so erfrischend und liest sich mit einem breiten Schmunzeln.
GRF ist mit seinen Strategien am Anschlag. Mit der neue aufgegleisten Strategie werden nur neue Kostenproduziert. Wie in Ihrem Kommentar richtig schlussgefolgert : " heisse Luft only "
Oscar Rederer

Mehr zu Wirtschaft MEHR