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Die Schänner Segelflieger sind startklar für die Zukunft

Jetzt ist es definitiv: Die Alpine Segelflugschule Schänis hat genug Geld beisammen, um ihr neues Betriebsgebäude mit Restaurant zu bauen. Das freut auch die Gemeinde. Die Segelfluggruppe Lägern, die auch von Schänis aus startet, hat ausserdem einen Rekord zu vermelden.

14.02.19 - 15:41 Uhr
Wirtschaft
Gute Aussichten: Die Schänner Segelflieger blicken in eine rosige Zukunft.
Gute Aussichten: Die Schänner Segelflieger blicken in eine rosige Zukunft.
ZVG

Gegen Ende hin sei es doch noch eine kleine Zitterpartie geworden, sagt Simon Stauber, Marketingleiter bei der Alpinen Segelflugschule Schänis AG (Assag). Die Rede ist vom Vorhaben, für den Bau eines neuen Betriebsgebäudes auf dem Flugplatz in Schänis das Aktienkapital der Assag um 750 000 Franken aufzustocken. Beschlossen haben die Aktionäre diese Erhöhung an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 31. August.

Anfang Monat wurde das für den Startschuss nötige Kapital erreicht. «Wir mussten das Geld also innerhalb von nur etwas mehr als zwei Monaten zusammenbekommen. Da haben wir sehr viel Energie reingesteckt und nun sind wir glücklich, dass es geklappt hat», sagt Stauber. Der Neubau wird notwendig, weil das alte Betriebsgebäude diverse Mängel aufweist.

Segelfliegen geht auch hoch über den Wolken, wie dieses Video beweist.

Schänis speist 30 000 Franken ein

Verkündet hat die frohe Botschaft Matthew Reiter, Verwaltungsratspräsident der Assag, an der Herbstversammlung der Segelfluggruppe Lägern vom Freitag (siehe Infokasten). Bis zu diesem Stichtag haben neue und alte Aktionäre insgesamt rund 800 000 Franken einbezahlt – das Ziel wurde somit letztlich sogar ein wenig überschritten. Insgesamt haben fast 100 Personen neue Aktien gezeichnet, darunter auch die Gemeinde Schänis. «Dadurch ist es uns gelungen, die Basis der Assag deutlich zu verbreitern», erklärt Stauber.

«Der Baugrund ist moorig, das bedingt eine aufwendige Pfählung, was Zeit kostet.»
Simon Stauber, Marketingleiter Assag

Sehr wichtig ist ihm, dass die Gemeinde Schänis wie auch die Ortsgemeinde ein klares Statement für den Segelflugplatz abgegeben und sich an der Aktienkapitalerhöhung beteiligt haben. «Bei Flugplätzen kommt es immer wieder zu Spannungen mit der Bevölkerung. Wir sind extrem froh, dass dies in Schänis nicht der Fall ist und dass wir den Rückhalt von Bevölkerung und Gemeinde spüren.» Das Wohlwollen gegenüber dem Segelflugplatz bekräftigte Herbert Küng, Gemeindepräsident von Schänis, bereits anlässlich der ausserordentlichen Generalversammlung Ende August.

Einweihung im Herbst 2019

Nun, da das Geld beisammen ist, können die Bagger auffahren. Spätestens bis im Herbst 2019 soll das neue Betriebsgebäude eingeweiht sein. «Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass wir im Sommer oder sogar schon im Frühling 2019 eröffnen können», sagt Marketingleiter Stauber. Nun nähmen sich die Segelflugpiloten aber lieber etwas mehr Zeit: «Der Baugrund, auf dem das neue Gebäude zu stehen kommen wird, ist moorig. Das bedingt eine aufwendige Pfählung.» Dabei könne es immer wieder zu unvorhersehbaren Verzögerungen kommen.

Assag-Marketingleiter Simon Stauber ist selber passionierter Segelflieger.

Positives konnte VR-Präsident Reiter an der Herbstversammlung auch aus dem laufenden Betriebsjahr verkünden: Dank des aussergewöhnlichen Wetters im Sommer und im Herbst konnte die Assag ihren Umsatz um 15 Prozent steigern. Gar einen Rekord gab es bei der Anzahl der Segelflugschüler: «Im laufenden Jahr hatten wir 20 Schüler, so viele waren es in den letzten Jahren nie», freut sich Stauber. Zurückzuführen sei dies hauptsächlich auf die gesteigerten Bemühungen im Bereich digitales Marketing.

Heikle Situationen mit Bauern

Ebenfalls erfreulich sei, dass es im laufenden Betriebsjahr zu keinen nennenswerten Vorfällen gekommen sei. In der Mitteilung der Segelfluggruppe Lägern ist lediglich von «Vorkommnissen wie Menschen oder Traktoren auf der Piste» die Rede. Stauber erklärt: «Das Gras rund um die Piste muss gemäht werden.» Dabei sei es gelegentlich zu heiklen Situationen gekommen. «Wir haben uns aber noch einmal mit den Landwirten in Verbindung gesetzt und sie gebeten, immer mit der Flugdienstleitung Kontakt aufzunehmen, bevor sie sich an die Arbeit machen.» Stauber ist zuversichtlich, dass Unfälle dadurch auch in Zukunft vermieden werden können. Und weiteren Höhenflügen der Segelflugpiloten nichts mehr im Weg steht.

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