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Zwei Firmen ziehen auf das Korki-Areal

Auf dem Areal der ehemaligen Korkfabrik der Gebrüder E. & H. Schlittler AG in Näfels entstehen neue Arbeitsplätze. Im Westen lässt sich die Paradisa Naturstein GmbH nieder, im Norden baut die Systeam GmbH ihren neuen Schweizer Sitz.

Marco
Häusler
31.10.18 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Das Areal der Schlittler AG wird neu genutzt.
Das Areal der Schlittler AG wird neu genutzt.
PRESSEBILD

Auf dem «Areal I» mit dem ehemaligen Bürogebäude der Schlittler AG lässt sich im Westen des Grundstücks im Autschachen die Paradisa Naturstein GmbH nieder. Die Firma handelt, ver- und bearbeitet Natursteine, Glas und Plattenbeläge und hatte ihren Sitz zuvor an der Bahnhofstrasse in Schwanden. Im neuen Bearbeitungszentrum auf dem bereits verkauften Grundstück sollen in Näfels so rund zehn neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

«Die Geschäftsleitung hat bewusst darauf geachtet, dass Projekte bevorzugt werden, die Beschäftigung mit sich bringen», steht in der gestrigen Medienmitteilung des Projektmanagements, des Näfelser Architekturbüros Kurt Müller. Laut dieser steht die Liquidation der 1871 gegründeten Korkfabrik vor dem Abschluss, die Liegenschaften werden neu genutzt und etappenweise verkauft.

Schweizer Sitz wird verlegt

«Dutzende neue Arbeitsplätze» sollen laut Mitteilung auf dem Korki-Areal entstehen. Denn: «Der Boden an guten Standorten in Glarus Nord ist rar, und deshalb muss er intensiv genutzt werden.» Den Risiken des «überbordenden Wohnungsbaus» könne mit neuen Arbeitsplätzen begegnet werden.

Geschaffen werden sollen diese auch auf dem «Areal II» im Norden mit dem neuen Logistik- und Bürogebäude der Systeam Schweiz GmbH. Dieses international tätige Unternehmen mit Stammsitz im deutschen Ebensfeld und einer Niederlassung in Wien vertreibt Markenartikel aus der Computerbranche, vor allem Drucker und Zubehör. Ihr 2004 gegründeter Schweizer Sitz soll nun von Hittnau im Kanton Zürich ins Glarnerland verlegt werden.

Auch Interessenten für «Areal III»

Auch auf dem «Areal III» im Süden seien die raumplanerischen Voraussetzungen «für eine dichte Überbauung nach langer Planungszeit» nun ebenfalls erfüllt steht in der Mitteilung weiter. «Die alten Fabrikgebäude werden zurückgebaut. Das Areal kommt in den nächsten Wochen in den Verkauf.» Eine «gute Nachfrage von interessanten Unternehmen» zeichne sich bereits jetzt ab.

Die älteste Schweizer Presskorken-Fabrik musste Ende 2016 ihren Betrieb nach 145 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen einstellen. Wie Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer Rudolf Schlittler schon damals erklärt hatte, gingen damit aber keine Arbeitsplätze mehr verloren. Die «Korki» hatte nur noch einen Angestellten, den sie damals vorläufig weiterbeschäftigen konnte.

Marco Häusler ist Dienstchef der Zeitungsredaktion «Glarner Nachrichten». Er absolvierte den zweijährigen Lehrgang an der St. Galler Schule für Journalismus und arbeitete bei der ehemaligen Schweizerischen Teletext AG und beim «Zürcher Unterländer», bevor er im Februar 2011 zu Somedia stiess. Mehr Infos

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