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Häuser-Preise im Linthgebiet explodieren

Nur in wenigen Schweizer Regionen sind die Kaufpreise für Häuser in den letzten zehn Jahren so stark gestiegen wie im Raum See-Gaster. Bei den Wohnungspreisen bleibt das Linthgebiet demgegenüber im Schweizer Mittelfeld.

20.10.18 - 04:39 Uhr
Wirtschaft
Immer teurer: Die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen steigen und steigen.
Immer teurer: Die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen steigen und steigen.
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Die Zahlen sind eindrücklich: Um 75 Prozent sind die Kaufpreise für mittelgrosse Einfamilienhäuser im Linthgebiet seit 2007 gestiegen, um 45 Prozent die Preise für Eigentumswohnungen. Dies zeigt der jüngste Immobilienreport, den der Internet-Vergleichsdienst Comparis diese Woche in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich veröffentlicht hat. Rund 1,5 Millionen Inserate aus der ganzen Schweiz wurden zu diesem Zweck ausgewertet.

Stärker als in der Region See-Gaster stiegen die Kaufpreise für Häuser in den letzten elf Jahren schweizweit nur gerade in Obwalden, am rechten Zürichseeufer und im Raum Luzern. Dies erklärt, weshalb das Linthgebiet in den exklusiven Kreis der 25 teuersten Schweizer Regionen vorgestossen ist – von insgesamt 143. Rund 1,3 Millionen Franken kostet ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 5 bis 6,5 Zimmern in der Region mittlerweile.

Nirgends so teuer wie an Seen

Dieses oder ein noch höheres Preisniveau wird – mit wenigen Ausnahmen – nur in den Agglomerationen am Zürichsee, Zugersee, Vierwaldstättersee, Genfersee und den grossen Seen im Tessin erreicht. Einsamer Spitzenreiter ist das rechte Zürichseeufer, an dem für ein mittelgrosses Einfamilienhaus 2,5 Millionen Franken hingelegt werden müssen.

Bei den Eigentumswohnungen liegt das Linthgebiet demgegenüber im Schweizer Mittelfeld – sowohl was die Preise als auch was die Preisentwicklung in den letzten elf Jahren anbelangt. Rund 6200 Franken kostet der Quadratmeter Wohnfläche im Raum See-Gaster – eine durchschnittliche Vierzimmerwohnung mit 110 Quadratmetern beläuft sich so auf knapp 700 000 Franken. Damit liegen die Preise in der Region nicht einmal halb so hoch wie in der Stadt Zürich, wo der Quadratmeter durchschnittlich 13 000 Franken kostet.

Höhepunkt noch nicht erreicht

Die jüngsten Zahlen zeigen auch, dass der Immobilienboom im Linthgebiet seinen Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Bei den Einfamilienhäusern sind die Kaufpreise laut Comparis zwischen Mitte 2017 und Mitte 2018 um 7 Prozent gestiegen, bei den Eigentumswohnungen um 1 Prozent. Die Grossbank Credit Suisse (CS) erwartet für die Region laut ihrem Immobilienexperten Thomas Rieder auch im nächsten Jahr «ein leicht steigendes Preisniveau».

Wie sich die Immobilienpreise in den einzelnen Gemeinden entwickelt haben, geht aus dem Report von Comparis nicht hervor. Zahlen der Beratungsfirma Wüest Partner zeigen jedoch, dass die Unterschiede innerhalb der Region See-Gaster gross sind. In Rapperswil-Jona kostet Wohneigentum rund ein Drittel mehr als in den übrigen neun Gemeinden. Auf knapp 1,7 Millionen Franken beläuft sich ein mittelgrosses Einfamilienhaus in der Stadt, während Käufer auf dem Land dafür zwischen 1,1 und 1,25 Millionen Franken hinblättern müssen.

Neumieten sinken

Nicht untersucht hat Comparis in seinem Report den Mietwohnungsmarkt. Dieser steht wegen des wachsenden Überangebots landesweit unter Druck. Eine aktuelle Studie der CS weist nach, dass die Neumieten in der Schweiz im zweiten Quartal 2018 erstmals seit zwölf Jahren gefallen sind. Die Bank rechnet damit, dass sie dieses Jahr im schweizerischen Mittel um ein Prozent sinken.

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