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Reisende ignorieren Fernbus

Eurobus stellt die Strecke Chur–Zürich ein. Trotz Tiefstpreisen war die Route zu schwach gebucht.

Pierina
Hassler
09.10.18 - 15:14 Uhr
Wirtschaft
Zu viele Sitze blieben auf der Strecke Chur-Zürich leer.
Zu viele Sitze blieben auf der Strecke Chur-Zürich leer.
SYMBOLBILD YANIK BÜRKLI

Im Juni war es so weit, dank Eurobus konnte jedermann für billige zwölf Franken von Chur nach Zürich reisen. Konkurrenzlos billig, denn ein SBB-Ticket von Chur nach Zürich kostet mit dem Halbtaxabo fast zehn Franken mehr. Trotz dieses Preisvorteils, auf einen Passagieransturm wartete die Firma vergebens. Deshalb ist knapp fünf Monate nach dem Start schon fertig lustig. In der aktuellen «Sonntags-Zeitung» sagte Roger Müri, Geschäftsführer von Eurobus: «Wir haben eine Konzessionsänderung beantragt, die Teilstrecke Chur–Zürich nicht mehr zu betreiben.»

Weitere Streckeneinstellungen seien nicht auszuschliessen, so Müri. Der Eurobus-Geschäftsführer will aber nicht schwarzmalen und redet deshalb von einer Umlagerung der Betriebsmittel. Andere Strecken würden sehr gut funktionieren. «Diese wollen wir ausbauen.»

Eine harte Nuss

Fernbus und Chur, das ist wahrlich keine Liebesgeschichte. Ursprünglich war es das Unternehmen Domo Swiss Express, das die Strecke von Chur nach Zürich betreiben wollte. Nach monatelangem Hin und Her zwischen Domo Reisen, der Stadt Chur und dem Kanton Graubünden war der Stand der Dinge im Februar dieser: Die Stadt Chur wünschte sich eine Anbindung ans nationale Fernbusnetz. Das Amt für Energie und Verkehr Graubünden hatte aber noch wichtige Fragen betreffend gesetzlicher Richtlinien zu möglichen Haltestellen. Die «Südostschweiz» titelte deshalb am 5. Februar: «Chur, eine harte Nuss für Domo Reisen».

Keine drei Wochen später war das Problem mit den Haltestellen gelöst. Das Unternehmen durfte die Haltestelle Obere Au benutzen. Das Gelbe vom Ei sei dieser Ort zwar nicht, sagte der damalige Domo-Reisen-Geschäftsführer Patrick Angehrn. Besser wäre eine Haltestelle beim Churer Bahnhof.

Im April verkaufte Domo Reisen sein Fernbusgeschäft schliesslich an Eurobus Swiss Express, und dieses sicherte sich so die von Domo Reisen bereits konzessionierten Fernbuslinien. Und jetzt dies: «Es hat sich gezeigt, dass die Linie kaum benutzt wurde», so Müri.

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Selber Schuld
Ich habe diese Firma vor einigen Monaten dazu aufgerufen, in der Raststätte Glarus einen halt ein zu legen. Ich spreche hier für 3 Schulklassen, welche von Glarus nach Zürich müssen. Derzeit mit der SBB. Nun halt weiter mit der SBB. Mein letzter Kontakt dazu mit Frau Piomarta war am Mo., 25. Juni, 15:24. Schade............
Ich muss das wohl nicht verstehen..

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