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Unilever behält zweiten Konzernsitz in London nun doch

Der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern Unilever wird seine zweite Hauptverwaltung in London doch nicht wie geplant auflösen.

Agentur
sda
05.10.18 - 09:38 Uhr
Wirtschaft
Der niederländisch-britische Unilever-Konzern hält nun doch am zweiten  Konzern-Sitz in London fest. Im Bild ein Unilever-Gebäude in Rotterdam. (Archivbild)
Der niederländisch-britische Unilever-Konzern hält nun doch am zweiten Konzern-Sitz in London fest. Im Bild ein Unilever-Gebäude in Rotterdam. (Archivbild)
KEYSTONE/EPA ANP/MARCO DE SWART

Grund dafür ist der Widerstand britischer Investoren. «Wir haben festgestellt, dass unser Vorschlag bei einer bedeutenden Gruppe von Anlegern keine Unterstützung gefunden hat», teilte der Hersteller von Magnum-Eis, Dove-Seife und Lipton-Tee am Freitag mit. Daher sei es angemessen, den Rückzug aus der britischen Hauptstadt abzublasen. Nun bleibt die umstrittene Struktur mit zwei Hauptverwaltungen in Rotterdam und London erhalten.

Unilever hatte im März beschlossen, sich künftig auf seinen Hauptsitz in den Niederlanden zu beschränken. Dies hatte der Konzern seinen Aktionären versprochen, nachdem 2017 ein Übernahmeversuch des US-Konzerns Kraft Heinz abgewehrt worden war. Mit dem Schritt wollte Unilever die Strukturen vereinfachen. Konzernchef Paul Polman hatte betont, dass der für 2019 geplante EU-Austritt Grossbritanniens bei der Entscheidung keine Rolle gespielt habe. Allerdings habe die geplante Abschaffung der Dividendensteuer in den Niederlanden das Votum für Rotterdam befördert.

Fondsgesellschaften wie Columbia Threadneedle, Janus Henderson und Schroders hatten sich daraufhin gegen den Abzug aus London gewehrt. Unilever wäre in diesem Fall mit ziemlicher Sicherheit aus den wichtigen britischen Aktienindizes geflogen. Für die britische Wirtschaft ist die jüngste Entscheidung des Konzerns ein positives Zeichen. Vielen Unternehmen macht die Unsicherheit um die Zukunft der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Grossbritannien und der EU zu schaffen. Einige verlagern deshalb Arbeitsplätze in andere EU-Länder.

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