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Eine klare Struktur und moderne Formen

In knapp drei Jahren sollen die Bauarbeiten für das 22-Millionen-Projekt «Engadin Airport» in Samedan starten. Nun wurde das Siegerprojekt durch eine Fachjury gewählt.

Südostschweiz
27.08.18 - 16:27 Uhr
Wirtschaft

Ab dem Jahr 2021 soll in Samedan für rund 22 Millionen Franken der Regionalflughafen erneuert werden. Eine Fachjury hat nun das Siegerprojekt gekürt.

Als erstes sollen das Terminal, Kontrollturm, Büroräumlichkeiten, Restauration sowie die gesamte Personen- und Warenkontrolle im Zentrum des neuen Non-Schengen «Engadin Airport» entstehen. Südwestlich davon folgen im Anschluss neue Helikopterhangars für die Rega und weitere regionale Helikopterunternehmen, heisst es in einer Medienmitteilung.

RSO-Korrespondentin Annalisa De Vecchi hat mit Regierungspräsident Mario Cavigelli sowie weiteren Verantwortlichen des Projekts gesprochen und die Frage geklärt, was der der neue Flughafen für Samedan und den Kanton Graubünden bedeutet.

Um den höchstgelegenen Regionalflughafen Europas in Samedan überhaupt modernisieren und entwickeln zu können, wurde die Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan in einem Studienauftrag ausgeschrieben. Eine Fachjury hat dabei die Arbeiten von Hosoya Schaefer Architects und Blarer & Reber Architekten zum Siegerprojekt gewählt. Dieses wird nun zu einem Bauprojekt weiterentwickelt, welches dann in Phasen realisiert werden soll, heisst es in der Mitteilung weiter.

Flughafen ist bereits 82 Jahre alt

Christian Meuli, Gemeindepräsident in Sils Maria, führt in dieser Funktion das Präsidium der Infrastrukturgesellschaft des Regionalflughafen Samedan. Für Meuli ist klar, weshalb die Modernisierung stattfinden muss. «Der Flughafen ist 82 Jahre alt. Die Infrastruktur ist daher schon über die geplante Lebensdauer hinaus beansprucht. Daher finde ich es schön, wenn wir diese Infrastruktur mit einem tollen Projekt ersetzen können.»

Eine gesteigerte Leistungsfähigkeit soll gemäss Meuli vor allem durch das neue Flughafengebäude gewährleistet werden. «Im Moment gibt es zudem null Sicherheit. Man kann hier einfach auf das Vorfeld marschieren, wo im Hintergrund gerade Flugzeuge zirkulieren. Aktuell funktioniert der Betrieb deshalb nur, weil die Flughafenmitarbeiter sehr genau beobachten, was gerade passiert.» Dennoch sei der Flughafen sehr stark reglementiert. Dazu gehöre auch ein monatlicher Rapport der Betreibergesellschaft. In diesen Berichten werde dann auch deutlich, was für ein «beängstigendes Ausmass» die Zwischenfälle insbesondere mit Wildtieren hätten. Ein entsprechendes Umzäunungsprojekt werde deshalb demnächst eingereicht.

Zur Bekanntgabe des Siegerprojektes findet Meuli klare Worte: «Für mich ist es heute ein Glückstag. Man kann damit zeigen, dass die Oberengadiner Bevölkerung zu Recht für den neuen Flughafen gestimmt hat. Zu über 80 Prozent wurde dem Projekt nämlich zugestimmt. Das ist wie Weihnachten.» Für das nun ausgewählte Projekt sprechen vor allem die klare Formensprache, die Flexibilität und die schöne Umsetzung von Bauwerken im Gebirge, erklärt Meuli weiter.

Klare Struktur soll Einzug halten

Markus Schäfer vom Sieger-Architekturbüro Hosoya Schaefer Architects beschreibt den heutigen Zustand des Flughafen als eine Art Mix aus den unterschiedlichsten Gebäuden. Diesen Mix möchte Schäfer in Zukunft anders organisieren, damit das Ganze geordneter wird. Dazu gehört nebst einem Lärmschutz zum Dorf hin auch eine klare Abfolge von Helikopterhangars zum Terminal und zum Betriebsgebäude «Landside». Daran angeschlossen sei dann auch das Betriebsgebäude «Airside». «Beim Betriebsgebäude 'Landside' ist ganz wichtig zu wissen, dass klar wird, dass man die Leute aus dem Dorf auch wirklich auf dem Flughafen haben will. Dort wird es dann auch ein tolles Restaurant mit Balkon geben.»

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