Schlichter soll im Arbeitskonflikt bei Ryanair vermitteln
Nach dem vierten Ausstand von Piloten in Dublin hat sich der irische Billigflieger Ryanair bereit erklärt, in den verhärteten Arbeitskonflikt einen Schlichter einzuschalten.
Nach dem vierten Ausstand von Piloten in Dublin hat sich der irische Billigflieger Ryanair bereit erklärt, in den verhärteten Arbeitskonflikt einen Schlichter einzuschalten.
Die irische Pilotengewerkschaft Forsa begrüsste die Ankündigung und empfahl ihren Mitgliedern, darauf einzugehen. Die Arbeitsniederlegung am Freitag hatte indes nur geringe Auswirkungen. Die Fluggäste der 20 gestrichenen Flüge in Irland wurden umgebucht oder entschädigt.
Am Freitag nächster Woche steht der Airline, die im vergangenen Jahr erstmals Gewerkschaften anerkannte und seither in etlichen Ländern gleichzeitig über verbesserte Arbeitsbedingungen verhandeln muss, allerdings eine Streikwelle ins Haus.
Streiks in weiteren Ländern
Die irischen Pilotengewerkschaften hatten angekündigt, die in Schweden und Belgien geplanten Streiks zu unterstützen. Ryanair geht zudem davon aus, dass es auch in Deutschland und den Niederlanden zu Ausständen kommt.
Bisher bekam Ryanair noch kein Tarifabkommen zustande. Die Gewerkschaften beklagen schon lange eine vergleichsweise schlechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen, was das Unternehmen zurückweist.
Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit erklärte, bei mehreren Treffen mit dem Management habe es keinen Verhandlungsfortschritt gegeben und setzte der Airline zum Abwenden von Streiks eine letzte Frist bis Montag.
Fortschritte in den Gesprächen
Ryanairs Marketingchef Kenny Jacobs hatte den Vorschlag der irischen Piloten, einen externen Vermittler einzuschalten, am Donnerstag noch harsch abgelehnt. Der für 10. August geplante Solidaritätsstreik sei unverantwortlich und geschäftsschädigend, erklärte er.
Am Freitag äusserte sich der Manager im irischen Radiosender Newstalk jedoch gelassen. Die Störungen des Flugbetriebs seien voraussichtlich gering und zu managen. Ryanair kündigte für nächste Woche Freitag erneut an, 20 von insgesamt 300 Flügen von und nach Irland zu streichen.
Es gebe Fortschritt in den Gesprächen in den anderen europäischen Ländern, ergänzte Jacobs. In den wichtigsten Märkten sei im Herbst mit Abschlüssen zu rechnen. «Das gehört nun mal zum Leben in der Luftfahrt, wenn man Gewerkschaften anerkennt», sagte er mit Hinweis auf langwierige Tarifauseinandersetzungen bei der Lufthansa.
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